
In einer bemerkenswerten wissenschaftlichen Expedition haben Forscher ein Eisbohrkern aus dem zentralantarktischen Plateau geborgen, der unglaubliche 1,2 Millionen Jahre Klimaaufzeichnungen enthält. Diese Analyse, die von einem europäischen Team durchgeführt wurde und mehr als 200 Tage dauerte, wird tiefgreifende Einblicke in die Klimageschichte der Erde ermöglichen. Der Bohrkern wurde auf einer Höhe von 3.200 Metern erbohrt und misst beeindruckende 2,8 Kilometer. Diese Daten sind entscheidend, um die Wechsel zwischen Warm- und Eiszeiten zu verstehen, wie Kleine Zeitung berichtet.
Die Untersuchung der oberen 2.480 Meter des Bohrkerns verspricht eine detaillierte Klimaaufzeichnung, die bis zu 13.000 Jahre in einem einzelnen Meter Eis komprimiert. Teile des Bohrkerns scheinen aus stark deformiertem Eis zu bestehen, das möglicherweise durchmischt oder wieder eingefroren ist und unbekannter Herkunft sein könnte. Warum der Abstand zwischen den Eiszeitzyklen vor 800.000 bis 1,2 Millionen Jahren plötzlich anstieg, bleibt eines der größten Rätsel in der Klimaforschung. In Zukunft könnte die Analyse dieser Eiskerne helfen, diese Frage zu klären, was für die zukünftige Entwicklung des Erdsystems von Bedeutung ist, wie das Alfred-Wegener-Institut (AWI) erklärt. Nach der Rückkehr in Europa sollen die Eiskerne im Eislabor in Bremerhaven weiter untersucht werden, wie AWI hinzufügt.
Logistische Herausforderungen
Die logistische Herausforderung für das Forschungsteam besteht darin, die Kühlkette bei minus 50 Grad Celsius während des Transports von den antarktischen Eisfeldern nach Europa aufrechtzuerhalten. Dies erfordert spezielle Kühlcontainer, die eigens entwickelt wurden. Der Transport wird durch den italienischen Forschungseisbrecher Laura Bassi durchgeführt, der die wertvollen Proben zu ihrem endgültigen Ziel bringt. Forschende aus Deutschland, Italien, Frankreich und weiteren Ländern haben an diesem internationalen Projekt mitgewirkt, das nicht nur neue Daten liefert, sondern auch die Vergletscherungsgeschichte der Ostantarktis entschlüsseln soll. Es wird erwartet, dass die Proben im Frühsommer in Bremerhaven ankommen, wo erneut internationale Experten zusammenkommen, um spannende Entdeckungen zu machen.
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