
Am 24. März 2025 haben Abler Nordic, Temasek Foundation, Musim Mas und der Livelihoods Fund gemeinsam das Projekt „Sustainable Oil Palm Replanting in Indonesia (SOPRI)“ gestartet. Dieses innovative Vorhaben zielt darauf ab, Kleinbauern in Indonesien den Zugang zu Finanzmitteln sowie Ressourcen für die nachhaltige Neupflanzung von Ölpalmen zu erleichtern. Über 40 % der Ölpalmenflächen des Landes werden bereits von Kleinbauern bewirtschaftet, die jedoch vor großen Herausforderungen stehen, da alternde Ölpalmen ihre Erträge verringern. Die Neubepflanzung stellt eine kostspielige Notwendigkeit dar, und ohne bezahlbare Finanzierungen besteht die Gefahr, dass Kleinbauern in Regenwaldgebiete vordringen. Dies könnte nicht nur die Entwaldung beschleunigen, sondern auch die Konsequenzen des Klimawandels erheblich verstärken, wie OTS berichtet.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist SOPRI Teil des Climate Smart Fund von Abler Nordic, der durch das norwegische Ministerium für Klima und Umwelt unterstützt wird. Dieser Fonds kombiniert öffentliches, philanthropisches und privates Kapital, um entwaldungsfreie Wertschöpfungsketten zu schaffen. Die Temasek Foundation übernimmt eine entscheidende Rolle, indem sie Katalysator-Kapital bereitstellt, das dazu dient, Darlehen an Kleinbauern zu garantieren und somit die Finanzierungskosten zu senken. In der ersten Phase des Projekts werden 400 Kleinbauern auf insgesamt 400 Hektar in Sumatra unterstützt. Neben langfristigen Krediten umfasst das Angebot auch Schulungen zur Finanzkompetenz, Nachhaltigkeitszertifizierungen und Unterstützung bei Landtiteln sowie partizipative Dorfplanungen.
Überwachung und nachhaltige Entwicklung
Kleinbauern verpflichten sich, das Eindringen in Waldgebiete zu vermeiden, welche durch Satelliten- und Vor-Ort-Kontrollen überwacht wird. Das Hauptziel ist es, eine nachhaltige Wiederbepflanzung der Ölpalmen als finanziell tragfähig und skalierbar zu demonstrieren. Über die ersten 400 Kleinbauern hinaus wird in zukünftigen Phasen angestrebt, mehr als 20.000 Kleinbauern zu erreichen. Der Climate Smart Fund koordiniert die Umsetzung mit lokalen Partnern wie Koltiva und Bank Amar. Musim Mas konzentriert sich dabei auf die technische Unterstützung für die nachhaltige Zertifizierung von Palmöl und den Zugang zu Märkten, während der Livelihoods Fund Expertise in Schulungs- und Zertifizierungsprozess einbringt.
Darüber hinaus untersucht das Projekt klimaresistente Agroforstwirtschaftsmodelle, die die Bodengesundheit verbessern und den Anpassungsbedarf aufgrund des Klimawandels adressieren.
Kontext der Palmöl-Nachhaltigkeit
In einem weiteren Schritt zur Förderung der Nachhaltigkeit im Palmölsektor fand am 22. Mai 2024 in Brüssel die Konferenz für nachhaltiges Palmöl (SPOD) statt. Diese wurde von APAG - Oleochemicals Europe, FEDIOL, IDH und dem Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) organisiert und hatte das Ziel, klimafreundliche Lösungen zu erkunden. Während 13-21 % der globalen Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und anderen Landnutzungen stehen, wurde die Bedeutung eines dringenden Wandels zu klimaresistenten und nachhaltigen Praktiken betont. Besonders die Stärkung der Kleinbauern, die 40 % der Palmöllieferkette ausmachen, ist von entscheidender Bedeutung Sustainable Supply Chains.
Die Konferenz thematisierte auch die Einhaltung der Europäischen Entwaldungsverordnung (EUDR) und die Bedeutung der Integration von Kleinbauern in Rückverfolgbarkeitssysteme, die für die Reduzierung der Klimaauswirkungen von Unternehmen entscheidend sind. In Sessions über regenerative Landwirtschaft lagen der Fokus auf bewährten nachhaltigen Anbaumethoden, die sowohl die Erträge als auch die Bodengesundheit verbessern.
Klimawandel und Landwirtschaft
Die Diskussionen über nachhaltige Landnutzung sind besonders relevant, da die Effekte des Klimawandels auf die Landwirtschaft zunehmend spürbar werden. Laut Forschern hat die Emission des globalen Lebensmittelsystems das Potenzial, die Klimaziele von 1,5°C und 2°C zu gefährden. In dieser Zusammenhänge betonen Experten die Notwendigkeit, Natur-basierte Lösungen zu implementieren, um die EU-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels sollen auch die Landwirtschaft in Europa resilienzfähiger machen, wie auch die bpb verdeutlicht.
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