
In den vergangenen Tagen waren im Iseltal und im Lienzer Becken auffällig viele Militärfahrzeuge der österreichischen Armee unterwegs. Oberst Matthias Wasinger, Kommandant des Jägerbataillons 24 in Lienz, erklärte, dass die Truppen sich auf internationale Einsätze vorbereiten. Die Soldaten trainierten spezifische Szenarien, die in Krisengebieten wie dem Kosovo und Bosnien und Herzegowina auftreten, indem sie die Sicherung und Begleitung eines Hilfskonvois simulierten. Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Vorgehen eines psychologischen Unterstützungsteams, das mit Lautsprecheransagen in der Landessprache versuchte, in kritischen Situationen zu deeskalieren. Die Übung endete am 21. März 2025 und war Teil der dreitägigen „Evaluierungsübung“, die in einem Bericht von Dolomitenstadt.at detailliert dokumentiert wurde.
Diese militärischen Aktivitäten werfen Fragen über mögliche Einsätze, insbesondere in der Ukraine, auf. Wasinger betonte jedoch, dass derzeit kein Mandat für einen Einsatz in der Ukraine vorliegt. Dies steht im Kontrast zu den jüngsten Diskussionen in der Schweiz, wo hochrangige Sicherheitspolitikerinnen eine mögliche Entsendung von Schweizer Soldaten in die Ukraine erwägen. Armeechef Thomas Süssli ließ offen, dass bis zu 200 Soldaten innerhalb von neun bis zwölf Monaten an einem Einsatz beteiligt sein könnten. Andrea Gmür und Priska Seiler Graf, die beiden prominenten Politikerinnen, befürworten diesen Schritt, solange die Neutralität der Schweiz gewahrt bleibt. Ein entsprechendes UNO-Mandat sei dabei unerlässlich, wie im Artikel der Aargauer Zeitung berichtet wird. Dies könnte eine neue Dimension der Rolle der Schweiz in internationalen Friedensmissionen darstellen.
Die Möglichkeit eines internationalen militärischen Engagements wird von verschiedenen Ländern in Europa unterschiedlich bewertet. Während Politiker in der Schweiz über eine Beteiligung diskutieren, bleibt die deutsche Regierung skeptisch gegenüber einem Einsatz, und auch andere Länder wie Polen lehnen eine Truppenentsendung im Moment strikt ab. Diese divergierenden Meinungen werden beim bevorstehenden Ukraine-Gipfel, an dem europäische Staats- und Regierungschefs teilnehmen, intensiv diskutiert werden.
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