Kriegstraumata in Timbuktu: 10 Jahre Haft für Kriegsverbrecher Al Hassan

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Der Internationale Strafgerichtshof verurteilte Al Hassan Ag Abdoul Aziz zu 10 Jahren Haft für Kriegsverbrechen in Timbuktu.

Kriegstraumata in Timbuktu: 10 Jahre Haft für Kriegsverbrecher Al Hassan

Ein düsteres Kapitel der Geschichte Malis wird nun mit einem klaren Urteil abgeschlossen! Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) hat Al Hassan Ag Abdoul Aziz, ein führendes Mitglied der malischen Miliz Ansar al-Din, zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Dieses Urteil bezieht sich auf die schrecklichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die während der brutalen Herrschaft der Gruppe über Timbuktu zwischen 2012 und 2013 begangen wurden.

Im Juni wurde Al Hassan bereits für seine Rolle als Polizeichef verurteilt, wo er für Folter, Vergewaltigung und sexuelle Sklaverei verantwortlich war. Unter seiner Aufsicht wurden religiöse und historische Stätten zerstört, während die Bevölkerung in einem Klima der Angst und Unterdrückung lebte. Richterin Kimberly Prost betonte, dass die Taten von Al Hassan einen „traumatischen Effekt auf die Bevölkerung von Timbuktu“ hatten und die Erinnerungen an diese schrecklichen Zeiten tief im Gedächtnis der Opfer verankert sind.

Grauenhafte Verbrechen im Namen des Regimes

Die Richterin stellte fest, dass die Strafe „angemessen für die Schwere der Verbrechen und die individuellen Umstände“ sei. Al Hassan, der in traditionellen westafrikanischen Gewändern vor Gericht erschien, zeigte nach der Urteilsverkündung keine Regung, hörte jedoch aufmerksam zu. Zu den entsetzlichen Verbrechen, die ihm zur Last gelegt wurden, zählen grausame Behandlung, wie das Auspeitschen eines Opfers, sowie die Verstümmelung eines Mannes. Während der Herrschaft von Ansar al-Din wurden Frauen verhaftet und in Haft vergewaltigt, während öffentliche Auspeitschungen und sogar Amputationen vor versammeltem Publikum stattfanden.

Obwohl Al Hassan im Juni von den Anklagen wegen Vergewaltigung und sexueller Sklaverei freigesprochen wurde, bleibt die dunkle Bilanz seiner Taten bestehen. Der ICC hat mit diesem Urteil ein starkes Zeichen gegen die Gräueltaten gesetzt, die während dieser dunklen Zeit in Mali begangen wurden, und die internationale Gemeinschaft hat die Schwere dieser Verbrechen deutlich verurteilt.