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Die aktuelle Situation auf dem Solarmarkt ist angespannt, und die Geschäftsführerin von Fronius, Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, macht deutlich, dass die künftige Bundesregierung gefordert ist, Stabilität und Planbarkeit für Photovoltaikanlagen zu gewährleisten. In einem Appell an die Regierung fordert sie, die ursprünglich geplante Mehrwertsteuer-Befreiung bis Ende 2025 aufrechtzuerhalten. Dies würde es PV-Installateuren und Kunden erlauben, unter planbaren Bedingungen zu agieren. Zudem wird ein neuer „Made-in-Europe-Bonus“ eingeführt, der ab Juli 2025 für Anlagen ab 100 kW Investitionszuschüsse bereitstellen soll. „Österreich könnte mit diesem Bonus zum Vorreiter in Europa werden“, betont Engelbrechtsmüller-Strauß, die auch die geopolitischen Risiken im Bereich der Photovoltaik ansprechen und auf die Notwendigkeit hinweisen möchte, eine Abhängigkeit von China zu vermeiden, wie oekonews.at meldet.
Die Herausforderungen der Solarindustrie sind nicht zu übersehen, wie Harald Schernleitner von Fronius berichtet. Im Jahr 2024 musste das Unternehmen mit massiven Personalanpassungen und einem Abbau von 1000 Stellen reagieren, da die Marktentwicklung nicht den Erwartungen entsprach. Lagervorräte blieben ungenutzt, während gleichzeitig die Nachfrage zurückging. Dennoch zeigt sich Schernleitner optimistisch und erwartet, dass sich die Lagerbestände bis zum zweiten Quartal 2025 normalisieren werden und moderates Wachstum im Markt zurückkehrt. „Die politische Zusammensetzung wird die Marktentwicklung nicht maßgeblich beeinflussen, da die Photovoltaik inzwischen eine gesetzte Technologie ist“, so Schernleitner. Er verweist jedoch auf die Wichtigkeit von Förderungen und deren Auswirkung auf die Investitionsgeschwindigkeit. Besonders die Streichung der Umsatzsteuerbefreiung wird als nachteilig für die Branche erachtet, da sie eine unkomplizierte Unterstützung für Hersteller und Installateure bot, wie pv-magazine.de berichtet.
Entwicklungen im Photovoltaik-Markt
Auf das Thema der Differenzierung im Konkurrenzkampf hinweisen muss Schernleitner ausdrücklich. Um im harten Markt bestehen zu können, sind durchdachte Strategien notwendig. Der Kunde spielt dabei eine zentrale Rolle: „Wir setzen jetzt stärker auf ein Multi-Channel-Vertriebskonzept, das es den Kunden ermöglicht, direkt bei uns oder über ihren Installateur zu kaufen.“ Zudem plant Fronius mehrere innovative Produkte, darunter den neuen Wechselrichter „Argeno“ mit herausragendem Wirkungsgrad und eine eigene „Fronius Reserva Batterie“, die mit KI die Stromkosten minimieren soll. „In Europa ist es wichtig, dass wir unsere Produktion aufrechterhalten und nicht in ein Überangebot geraten“, fügt er hinzu, in Anbetracht der jüngsten Herausforderungen, die viele europäische Hersteller in der Solarindustrie gemeistert haben.
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