
In der neuesten Ausgabe der Meisaha, herausgegeben vom Arbeitskreis Geschichte der Gemeinde Maisach, wurden wertvolle Schätze aus den Gemeindearchiven präsentiert. Insbesondere ein historisches Foto aus dem Jahr 1857, das den Lehrer Kasimir Führer zeigt, sticht hervor. Laut Süddeutscher Zeitung war die Daguerreotypie, die 1839 von Louis Daguerre veröffentlicht wurde, ein damals innovatives Verfahren, das eine günstigere und qualitativ hochwertige Fotografie im Vergleich zur Malerei ermöglichte, allerdings auch gesundheitliche Risiken für die Fotografen mit sich brachte.
Die genaue Technik, die bei der Aufnahme des Fotos verwendet wurde, ist unklar. Um die versilberte Kupferplatte zu öffnen, ist eine professionelle Restaurierung erforderlich. Das Bild von Kasimir Führer, der 1786 geboren wurde, verdeutlicht die geschichtliche Tiefe der Region. Er besaß seit 1828 das Anwesen Maisach 65, heute bekannt als Hauptstraße 18, und übergab es 1856 an seine Tochter und deren Schwiegersohn. Zusätzlich zu diesem historischen Fund wurden bei archäologischen Grabungen in Gernlinden Reste einer keltischen Siedlung entdeckt, die Pfostengruben, 36 Häuser, 24 Brunnen sowie verbrauchte Keramik und weitere Artefakte umfassten.
Zusätzliche historische Einblicke
Die Ausgabe beschäftigt sich auch mit der Geschichte der Familie Huttenloher, die seit dem 15. Jahrhundert in Württemberg nachgewiesen ist. Andreas Huttenloher erwarb 1649 ein Anwesen in Maisach. Insbesondere sein Nachfahre Valentin Huttenloher erweiterte den Betrieb 1869 um ein Schuhgeschäft und modernisierte es über Generationen, zuletzt 1990 durch den sechsten Josef Huttenloher.
Ein weiterer historischer Teilartikel beschreibt das Kalksteinsandwerk in Überacker, das von Stefan Schader dokumentiert wurde. Hier entwickelte Anton Bernhardi 1856 ein Verfahren zur günstigeren Ziegelproduktion, das bis zur Schließung der Ziegelproduktion 1975 bedeutend war. Die Ziegel fanden unter anderem beim Bau des Vereinsheims der Fußballer sowie für die Erweiterung der Kirche in Überacker Verwendung.
Die Publikation „Meisaha – Hefte zur Gemeindegeschichte“, die 2024 auf 72 Seiten die Gemeindegeschichte vertieft, ist im Rathaus sowie in Geschäften in Maisach erhältlich.
In einem weiteren Zusammenhang berichtet das Projekt Daguerreobase über die Bedeutung der Daguerreotypie. Es handelt sich um eine öffentliche Plattform, die Informationen über Daguerreotypien in Europa sammelt und sich der Förderung des Umgangs mit diesen historischen Fotografien widmet. Das Projekt wird von einem Konsortium aus 17 Partnern aus 13 europäischen Ländern getragen, und Informationen darüber sind auf der Website www.daguerreobase.org zu finden. Auch eine Facebook-Seite bietet aktuelle Inhalte sowie den Austausch über das Thema Daguerreotypie an: Europe and Daguerreotype Association, wie in einem weiteren Bericht auf Issuu erläutert.
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