Die Verhandlungen um das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und der Mercosur-Gruppe, bestehend aus Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay, stehen kurz vor einer Einigung. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo eine entscheidende Rolle gespielt, um die lange ersehnten politischen Kompromisse zu erreichen. Wie Euractiv berichtete, wird erwartet, dass am Freitag die Unterzeichnung des Abkommens bekannt gegeben wird. Nach über 25 Jahren intensiver Verhandlungen rückt die Möglichkeit einer ungehinderten Handelszone für über 720 Millionen Menschen in greifbare Nähe.
Politische Spannungen und Widerstand
Doch der Weg zur Einigung ist nicht ohne Hindernisse. Das französische Präsidialbüro bezeichnete den ausgehandelten Vertrag als inakzeptabel und äußerte Bedenken zum Schutz französischer Landwirte, insbesondere hinsichtlich des Imports günstiger Agrarprodukte aus Südamerika. Wie Vienna.at berichtet, hat Frankreich seinen Widerstand in den letzten Wochen verstärkt. Diese Bedenken sind nicht allein; auch Polen äußert Besorgnis über mögliche negative Auswirkungen auf seinen Agrarsektor und hat sich mit Frankreich zu einer Gegenbewegung formiert.
Um den entscheidenden Gipfel in Montevideo selbst mit politischen Turbulenzen in Frankreich voranzutreiben, wo am 4. Dezember ein Misstrauensantrag zur Sturz der Regierung führte, bleibt die EU optimistisch. Die Kommission bekräftigte, dass Handelsabkommen wie dieses für die wirtschaftliche Zukunft beider Regionen von entscheidender Bedeutung sind. Das Abkommen könnte nicht nur Zölle erheblich senken, sondern auch den Zugang zur Rohstoffversorgung für den grünen Wandel erleichtern.
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