Frankreich

Marathon erfordert Geduld – Hellen Obiri verfolgt olympisches Gold.

Hellen Obiri, die Kenianerin und dreifache Marathon-Siegerin, will in Paris endlich ihr Olympiagold – wird sie ihre Nervosität überwinden und den Sieg nach Hause holen?

CNN – Hellen Obiri hat in ihrer Laufkarriere nahezu alle wichtigen Titel gewonnen – bis auf eine Olympia-Goldmedaille. Die einzige Frau, die sowohl in der Halle als auch im Freien Weltmeisterschaften und Crosslauf-Titel gewonnen hat, kann auf zwei olympische Silbermedaillen über 5.000 Meter und drei bedeutende Marathon-Siege zurückblicken – in Boston (zweimal) und New York. Doch die goldene Medaille bei den Olympischen Spielen blieb ihr bisher verwehrt. Die renommierte kenianische Läuferin hofft, dies beim kommenden Marathon in Paris zu ändern und zählt zu den Favoriten auf den Titel.

Vorbereitung auf die Olympischen Spiele

„Ich werde hart dafür arbeiten, um meinen Traum zu verwirklichen“, sagte sie im Vorfeld der Olympischen Spiele gegenüber CNN Sport. Dies ist Obiris viertes Olympisches Spiel, was sie zu einer erfahrenen Athletin im Bereich des Frauenmarathons macht. Diese Erfahrung sollte ihr auf der herausfordernden Strecke von 42,195 Kilometern zwischen Paris und Versailles von Nutzen sein, die eine Höhendifferenz von 436 Metern aufweist.

Eine herausfordernde Strecke

Der Marathon wird als Abschluss der diesjährigen Olympischen Spiele einige Stunden vor der Abschlussfeier im Stade de France ausgetragen. Zum ersten Mal wird an diesem Samstagabend ein Massenmarathon für die Allgemeinheit in der Zeit zwischen den Männer- und Frauenrennen organisiert. Für Obiri ist dies bereits ihr fünfter Marathon, doch es ist vermutlich der, bei dem der Druck am höchsten ist. Nach einem enttäuschenden Debüt über die Distanz in New York, wo sie vor zwei Jahren den sechsten Platz belegte, hat sie sich mit ihren drei anschließenden Siegen in den USA als die aktuell beste Marathonläuferin der Welt etabliert.

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Ein Weg des Lernens

Ihr Einstieg in das Marathonlaufen war zweifellos ein Lernprozess. „Als ich zu den Rennen ging, sagten mir meine Trainer, dass es im Marathon darum geht, geduldig zu sein und bis zur letzten Minute zu warten“, erzählte Obiri. „Geduld hat mir den Sieg in Boston und New York eingebracht.“ Sie betont, dass die harte Arbeit, die sie in ihr Training steckt, ihr das nötige Vertrauen gibt, um zu gewinnen. „Für mich sorgt der Gewinn in Boston und New York für eine große Motivation auf dem Weg nach Paris.“

Nervosität vor den Rennen

Obiris hohe Zuversicht schließt jedoch nicht aus, dass sie vor dem Rennen nervös ist. „Wenn du ein Rennen startest, spürst du manchmal Nervosität und Anspannung am Startpunkt“, fügte sie hinzu. „Aber sobald das Rennen beginnt, rückt alles aus deinem Kopf, und du konzentrierst dich nur darauf, wie weit du bereits gelaufen bist. Ich werde die Olympischen Spiele wie jedes andere Meisterschaftsrennen angehen.“

Der Umzug nach Boulder

Um sich auf Marathons zu konzentrieren, verließ Obiri ihr gebürtiges Kenia und trat dem On Athletics Club in Boulder, Colorado, bei. Diese Entscheidung hat ihrer Karriere offenbar gutgetan, auch wenn sie damit anfangs lange von ihrer Familie und ihrer kleinen Tochter getrennt war. Nach der 8.700 Meilen langen Reise zu ihrem neuen Zuhause sah sie vier Monate lang niemanden aus ihrer Familie und gewöhnte sich daran, mit ihrer Tochter über mehrere Zeitzonen hinweg zu kommunizieren.

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„Jetzt sind wir als Familie viel mehr angekommen“, sagt Obiri. „Alles läuft gut und ich kann gut trainieren. Wenn die Familie hier ist, geben sie dir Unterstützung und alles, was du brauchst, was dir den nötigen Seelenfrieden fürs Training verschafft.“

Technologische Vorteile im Wettkampf

Obiri hat sich noch nicht auf einer schnellen, flachen Marathonstrecke bewährt, und auch das olympische Rennen wird voraussichtlich keine schnelle Zeit hervorbringen. Dies wird für alle Teilnehmer gelten, allerdings glaubt Obiri, dass sie in einem anderen Bereich einen Vorteil hat. Ihre neuen Wettkampfschuhe, die sie beim Boston-Marathon debütierte, haben bereits für Aufsehen in der Laufgemeinschaft gesorgt. Die Cloudboom Strike LS, der neueste Elite-Marathon-Schuh der Schweizer Sportmarke On, kommt ohne Fersenstütze, Schnürsenkel und Zunge aus. Das Obermaterial besteht aus 1.500 Metern Filament, das auf einen Guss der Fußform des Athleten gesprüht wird, der von einem Roboterarm gehalten wird.

Komfort im Design

Als Obiri zum ersten Mal ein Paar dieser Schuhe erhielt, war sie überrascht von ihrem ungewöhnlichen Aussehen im Vergleich zu anderen Laufschuhen. „Beim ersten Anblick war ich nervös und dachte: ‚Das sieht verrückt aus‘“, erinnert sich die 34-Jährige. Doch diese Bedenken verschwanden schnell, als sie die Schuhe anzog und merkte, wie bequem sie sind. „Ich sagte mir: ‚Wow, diese Schuhe werde ich jedes Mal tragen, wenn ich laufe‘“, fügte Obiri hinzu, die auch in einer neuen Dokumentation von On mit dem Titel „The Heart to Race“ zu sehen ist. „Es war unglaublich, es gibt keinen Schuh, der wie dieser ist.“

Konkurrenz im Marathon

In Paris wird Obiri auf Konkurrenz aus ihrer Heimat stoßen, darunter Peres Jepchirchir, die amtierende London-Marathon-Siegerin, sowie die ehemalige Weltrekordhalterin Brigid Kosgei und die vielseitige niederländische Athletin Sifan Hassan, die bereits eine Bronzemedaille über 5.000 Meter bei diesen Spielen gewonnen hat. Die Äthiopierin Tigst Assefa, die derzeitige Weltrekordhalterin, zählt ebenfalls zu den starken Anwärtern auf die Goldmedaille.

Der Schlüssel zum Erfolg

Tief in ihrem Inneren weiß Obiri, dass der Schlüssel zum olympischen Erfolg nicht in ihren Schuhen liegt, sondern in den vielen Stunden Training, die sie in dieses eine Rennen investiert hat. „Ich sage immer: Wir trainieren hart, wir gewinnen leicht“, erklärte Obiri. „Wenn ich mit meinen Trainern trainiere, nehme ich alles ernst.“

Quelle/Referenz
edition.cnn.com

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