Die französischen Behörden ermitteln derzeit wegen eines mutmaßlichen Brandanschlags auf eine Synagoge am Samstagmorgen in La Grande-Motte, einer südfranzösischen Küstenstadt in der Nähe von Montpellier. An Samstagen versammeln sich gläubige Juden traditionell in der Synagoge, um den Sabbat zu feiern.
Ermittlungen und Sicherheitsmaßnahmen
Der französische Innenminister Gérald Darmanin äußerte sich auf X zu dem Vorfall und bezeichnete ihn als „klar kriminell“. Er betonte, dass „alle Mittel mobilisiert werden, um den Täter zu finden“. Darmanin wird noch am selben Tag die Synagoge besuchen. Auf Anfrage von Präsident Emmanuel Macron hat Darmanin die Präfekten in ganz Frankreich gebeten, die bereits verstärkten Sicherheitsmaßnahmen rund um jüdische Einrichtungen im ganzen Land zu intensivieren.
Reaktionen der Behörden
François-Xavier Lauch, der Präfekt des Hérault, in dem La Grande-Motte liegt, verurteilte den Vorfall am Samstagmorgen „in den entschiedensten Worten“ und machte sich auf den Weg zur Tatstelle. CNN hat sich um Stellungnahme bei den örtlichen Behörden bemüht.
Anstieg antisemitischer Angriffe in Frankreich
Wie in vielen Teilen Europas hat auch Frankreich einen Anstieg antisemitischer Angriffe seit den Terroranschlägen vom 7. Oktober gegen Israel und dem darauffolgenden Krieg im Gazastreifen erlebt. Laut Daten des französischen Innenministeriums stiegen solche Vorfälle in Frankreich von 2022 bis 2023 um 284 %. Synagogen sind in Frankreich häufige Zielscheiben für derartige Angriffe. Im Mai schoss die französische Polizei einen bewaffneten Angreifer nieder, der versucht hatte, in einer Synagoge in der nordfranzösischen Stadt Rouen einen Brand zu legen.