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Europas Identität in der Krise: Wie gehen wir mit der Vergangenheit um?

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin äußerte in einem aktuellen Interview mit der italienischen Zeitung "Eco di Bergamo", dass Europa in der gegenwärtigen geopolitischen Lage an einer konzeptionellen Schwäche leidet. Parolin sieht die Ursachen dieser Schwäche in einer unzureichenden Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und einer Angst vor der Vergangenheit. "Es gibt neben vielen dunklen Episoden noch viel mehr helle Momente in Europas Geschichte", betonte Parolin, der eine Rückbesinnung auf klare, gemeinsame Wurzeln als notwendig erachtet, um den Herausforderungen in den Bereichen Kultur, Migration und Handel zu begegnen. Diese Ansichten wurden in einem Bericht von KAP festgehalten.

Zusätzlich wird in einem Artikel des Bundeszentrale für politische Bildung deutlich, dass die europäische Integration sich im Laufe der Jahre gewandelt hat. Die sicheren Grundlagen, die ursprünglich aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs resultierten, haben an Bedeutung verloren, während wirtschaftliche Belange dominierter wurden. Rückschläge, wie die gescheiterte Annahme einer europäischen Verfassung 2005 in Frankreich und den Niederlanden, sowie das Wachsen europafeindlicher Parteien in vielen Mitgliedstaaten, verstärken die Unsicherheit über die europäische Einigung. Bayerischer Einfluss ist deutlich, sodass die Bürger zunehmend das Gefühl haben, von politischen Entscheidungen ausgeschlossen zu sein. Hier beschreibt die bpb die sich verändernde öffentliche Meinung zur EU, verbunden mit dem Wunsch nach stärkeren Inhalten und einer breiteren Bürgerbeteiligung an wichtigen Entscheidungen.

Das Versäumnis, die EU als einen Raum für gemeinsame Werte und Geschichte zu erfassen, könnte fatale Folgen haben. Es ist von zentraler Bedeutung, dass Europa sich seiner kulturellen und historischen Wurzeln bewusst wird, um eine klare und zukunftsgerichtete Vision zu entwickeln. Ohne diesen Perspektivwechsel droht der Kontinent, auch in Zukunft mit enormen Herausforderungen und Unsicherheiten konfrontiert zu werden.

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Ort des Geschehens


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Genauer Ort bekannt?
Rom, Italien
Beste Referenz
kathpress.at
Weitere Quellen
bpb.de

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