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Europa in der Cloud-Krise: Anexia kämpft um digitale Freiheit!

Der österreichische Cloud-Anbieter Anexia steht im Fokus einer dramatischen Auseinandersetzung mit dem US-Technologiekonzern Broadcom. Der CEO von Anexia, Alexander Windbichler, berichtete, dass das Unternehmen von dem Multimilliarden-Dollar-Konzern erpresst wurde. Broadcom, der elftgrößte Konzern weltweit, übernahm die entscheidende Softwarefirma VMware und stellte Anexia vor massive Herausforderungen. Zwei Tage vor Weihnachten 2023 kündigte Broadcom unangekündigt langfristige Verträge und erhöhte die Preise für neue Produkte um das bis zu Zwölffache. Diese Vorgehensweise hätte Anexia und dessen Kunden ins Abseits gedrängt, mit drastischen Kostensteigerungen von mehreren Millionen Euro pro Jahr, wie Windbichler gegenüber der Kleinen Zeitung betonte.

Doch Anexia wehrte sich entschlossen gegen diese Nötigung. Ein Notfallteam wurde gegründet, und die gesamte Organisation mobilisierte sich, um eine Lösung auf Basis sogenannter „Open Source“-Technologie zu entwickeln. In einem äußerst intensiven Wettlauf gegen die Zeit arbeiteten rund 400 Mitarbeiter hart daran, den Druck von Broadcom abzulehnen. Am 30. April 2024, nur 14 Minuten vor Ablauf der Frist, schaffte Anexia den Ausstieg aus dieser drängenden Situation. Windbichler hob hervor, dass dieser Kampf um Unabhängigkeit nicht nur für Anexia, sondern für die gesamte europäische Cloud-Landschaft bedeutend ist. „Heute kann uns keiner mehr etwas diktieren“, sagte er.

Europäische Souveränität ist entscheidend

Windbichler warnt jedoch, dass die gesamte EU weiterhin extrem verwundbar ist, da die Abhängigkeit von US-Cloud-Anbietern bestehen bleibt. Dies könnte im Ernstfall verheerende Auswirkungen haben, könnten die Systeme doch durch politische Entscheidungen in den USA abgedreht werden. „Werden die Cloud-Systeme abgeschaltet, wird uns allen die Abhängigkeit Europas so richtig bewusst werden“, so Windbichler. Er betont, dass kritische Infrastrukturen, die zur Funktionsweise der Gesellschaft unentbehrlich sind, wie Cloud-Dienste, nicht vernachlässigt werden dürfen. Der Anexia-Chef fordert daher mehr Maßnahmen zur Stärkung der europäischen Souveränität im IT-Bereich. „Marktbeherrschende Software muss auf europäischen Cloud-Anbietern ohne Abhängigkeit zu den Softwareanbietern zu fairen Preisen betreibbar sein“, erklärte er, um ein ähnliches Szenario in Zukunft zu verhindern.

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Durch die geschickte Handhabung dieser Krise hat Anexia nicht nur seine eigene Existenz gesichert, sondern auch eine wichtige Botschaft für Europa gesetzt: Souveränität und Unabhängigkeit im digitalen Raum sind unerlässlich, um künftige Herausforderungen zu meistern. Dies zeigt deutlich, wie kritisch die Situation im europäischen Digitalsektor ist, während sich die Abhängigkeit von US-Technologien weiter fortsetzt, wie die Kleine Zeitung erneut herausstellt. Der Aufruf zur Stärkung der europäischen Cloud-Infrastruktur könnte nicht zeitgemäßer sein, wie auch die Krone betont.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Erpressung
In welchen Regionen?
Brüssel,Klagenfurt,Wien
Genauer Ort bekannt?
Klagenfurt, Österreich
Ursache
Druck durch US-Konzern
Beste Referenz
krone.at
Weitere Quellen
kleinezeitung.at

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