Die Situation in der Ukraine wird immer kritischer. Die neuen außenpolitischen Führungspersönlichkeiten der EU, António Costa und Kaja Kallas, haben Kiew besucht, um Unterstützung zu bekräftigen. Der Besuch fand nur Stunden nach ihrem Amtsantritt statt, wie Krone.at berichtete. Costa, der frühere portugiesische Regierungschef, erklärte: "Wir stehen hinter der Ukraine und setzen unsere Unterstützung für die Ukraine uneingeschränkt fort." Die Gespräche mit Präsident Wolodymyr Selenskyj konzentrierten sich auf die tragischen Entwicklungen an der Front und die zukünftig geplante Integration der Ukraine in die EU.
Inmitten dieser Besuche kam es zu einem verheerenden russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Stadt Cherson, bei dem nach Angaben des örtlichen Gouverneurs mindestens drei Menschen ums Leben kamen, während sieben weitere verletzt wurden. Die Angriffe galten vor allem der öffentlichen Infrastruktur, wie Tagesschau.de berichtete. Die ukrainische Luftwaffe konnte in der Nacht von insgesamt 78 Drohnen 32 abfangen, aber die Bedrohung bleibt hoch. Auch Kiew wurde am frühen Morgen angegriffen, wo die Luftabwehr zahlreiche Drohnen abwehren konnte, jedoch wurden mehrere Stadtteile getroffen.
Politische Signale aus Kiew
Der Besuch der EU-Vertreter erfolgt in einer kritischen Phase, während russische Truppen an der Ostfront signifikante Geländegewinne erzielen. Kaja Kallas betonte, dass es für die Ukraine entscheidend sei, zu zeigen, dass Europa geschlossen hinter ihr stehe, und nannte die aktuelle Situation auf dem Schlachtfeld "sehr, sehr ernst". Doch die Ungewissheit über die zukünftige Unterstützung aus den USA, speziell unter dem bevorstehenden Präsidenten Donald Trump, bleibt besorgniserregend. Costa und Kallas sind sich einig, dass eine mögliche Reduzierung amerikanischer Hilfe die europäische Militärhilfe an die Ukraine drastisch erhöhen müsste, um den Abwehrkampf gegen die Russen sicherzustellen.
