
Am 21. März 2025 kündigte die neue EU-Kommission eine umfassende Wasser-Resilienz-Strategie an, die Wasser als zentrales Element ihrer Umweltpolitik identifiziert. Thomas Kattnig, Mitglied des Bundespräsidiums der younion - Die Daseinsgewerkschaft, begrüßte diese Initiative kurz vor dem Weltwassertag am 22. März und stellte klar, dass Wasser als öffentliches Gut betrachtet werden muss. Laut Kattnig sind bereits 30 Prozent der Europäer:innen und 20 Prozent der Landfläche von Wasserknappheit betroffen, ein Trend, der durch den Klimawandel weiter verschärft wird. Die EU-Politik sieht nun Maßnahmen vor, um einer drohenden Privatisierung der Wasserversorgung entgegenzuwirken und den universellen Zugang zu Trinkwasser zu sichern. Dies ist besonders wichtig, da die Nachfrage in Landwirtschaft, Industrie und Tourismus steigt und dadurch der Zugang zu Trinkwasser gefährdet wird.
Wasserknappheit in Europa
Über 100 Millionen Menschen in Europa sind bereits von Wasserknappheit betroffen, wie Berichte zeigen, die betonen, dass europäische Gewässer unter dem Druck von Übernutzung, Umweltverschmutzung und den Auswirkungen des Klimawandels leiden. Die EU kann von der Vorstellung, reich an Wasserressourcen zu sein, nicht einfach ausgehen. Immer mehr Regionen, insbesondere Südeuropa, erleben bereits schwere Dürreperioden. So hat beispielsweise die Intensivbewässerung in der Landwirtschaft, die für etwa 40 Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich ist, gravierende Auswirkungen auf die Wasserversorgung. Der Wasserbedarf in Europa ist in den letzten 50 Jahren kontinuierlich gestiegen, was zu einem Rückgang der verfügbaren Wasserressourcen pro Kopf um 24 Prozent geführt hat.
Als Reaktion auf die Herausforderungen wird von der EU gefordert, dass langfristige Investitionen in die Wasserinfrastruktur notwendig sind, um eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu gewährleisten. Der Zugang zu Wasser muss als fundamentales Menschenrecht und nicht als wirtschaftliches Gut betrachtet werden, wie Kattnig abschließend betont. Das EU-Engagement zielt darauf ab, eine klare Trennung zwischen Wasser als öffentliche Dienstleistung und privaten Interessen zu schaffen, um die Auswirkungen der Wasserknappheit wirksam zu bekämpfen. So müssen Strategien entwickelt werden, die den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen in Europa fördern und gleichzeitig die sozialen Bedürfnisse berücksichtigen.
Nähere Informationen über die EU-Wasserstrategie sind auf eea.europa.eu zu finden.
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