Syrische Rebellen haben eine vermeintliche Drogenküche des Assad-Regimes entdeckt, die als massives Lager für Captagon-Pillen dient. Videos zeigen, wie große Mengen dieser aufputschenden und stark süchtig machenden Droge in einem Lagerhaus in der Nähe von Damaskus lagern, welches anscheinend auf dem Gelände einer Militäreinheit unter dem Kommando von Maher al-Assad, dem Bruder des ehemaligen Präsidenten Bashar al-Assad, steht. Diese Entdeckung hat Berichte über Assads aktive Beteiligung am internationalen Drogenhandel neu entfacht, da das Lager als eines der größten seiner Art gilt, wie krone.at berichtete.
Captagon, oft als "Kokain der Armen" bezeichnet, gilt seit Jahren als wichtiges Finanzierungsinstrument für das Assad-Regime. Schätzungen zufolge hat die Drogenproduktion dem Regime im Jahr 2021 über 5 Milliarden US-Dollar eingebracht und könnte ihm jährlich Einnahmen in Höhe von bis zu 50 Milliarden Dollar verschafft haben, wie focus.de berichtet. Diese Gelder flossen in den Krieg und finanzierten den luxuriösen Lebensstil der Assad-Familie. Der Handel mit Captagon erstreckt sich über den Nahen Osten hinaus und hat auch Europa erreicht, was eine ernsthafte Bedrohung für die Region darstellt.
Ein dramatischer Rückgang der Produktion?
Die Produktion von Captagon dürfte jedoch stark rückläufig sein, da sich das Assad-Regime zunehmend isoliert sieht. Berichten zufolge haben islamistische Rebellen die Kontrolle über wichtige Produktionsstätten übernommen, was die Kapazitäten um bis zu 90 Prozent reduziert haben könnte. Dennoch befürchten Experten, dass neue Akteure, insbesondere iranische Milizen im Irak und Libanon, die Lücke füllen und die Drogenproduktion möglicherweise wieder aufnehmen könnten. Captagon bleibt somit eine anhaltende Bedrohung, während Konflikte und wirtschaftliche Krisen in der Region den Drogenhandel begünstigen könnten.