Der diesjährige “European of the Year”-Award, verliehen von der gemeinnützigen Organisation Europe:United, geht an die NGO Vielmehr für Alle! sowie an den angesehene Journalisten Otmar Lahodynsky. Dr.in Nana Walzer, Präsidentin von Europe:United, hob die Vorreiterrolle beider Preisträger in dem Bestreben hervor, Solidarität und Menschlichkeit in Europa zu fördern. Otmar Lahodynsky, Ehrenpräsident der Association of European Journalists, erhielt die Auszeichnung für sein Lebenswerk, das die europäische Integration und die Vermittlung demokratischer Werte betont. Er ist bekannt für sein Buch “EU for You!”, das komplexe europäische Themen verständlich aufbereitet. „In Zeiten des Populismus ist es wichtiger denn je, durch hochwertigen Qualitätsjournalismus die Demokratie zu stärken“, sagte Lahodynsky, dessen Arbeit sich intensiv mit den Herausforderungen für geflüchtete Menschen befasst.
Die NGO Vielmehr für Alle! setzt sich seit über einem Jahrzehnt aktiv für die Integration und Bildung von geflüchteten Personen ein. Ihr Programm “PROSA” ermöglicht es jungen Menschen, ihren Pflichtschulabschluss nachzuholen und bietet Unterstützung für geflüchtete Frauen durch Initiativen wie Home:base. Sassan Esmailzadeh, Geschäftsführer der Organisation, betonte die Notwendigkeit von Sprach- und Bildungsangeboten als Investition in eine gemeinsame demokratische Zukunft. Laut Kati Schneeberger, Bundesgeschäftsführerin des Bund Europäischer Jugend, ist ihr Engagement entscheidend für die Stärkung der Demokratie in Europa, indem es Werte der Integration und Menschenrechte fördert.
Relevanz der behindertenpolitischen Agenda
Die Berichterstattung über Lahodynsky und Vielmehr für Alle! wird durch den gleichzeitigen Kampf um Inklusion von Menschen mit Behinderung in der EU ergänzt. Katrin Langensiepen, einzige weibliche Abgeordnete mit sichtbarer Behinderung im Europäischen Parlament, ruft dazu auf, das Menschenrecht auf Teilhabe zu wahren. Trotz der UN-Behindertenrechtskonvention gibt es immer noch große Defizite in der Umsetzung. Langensiepen fordert eine starke EU-Strategie zur Förderung der Belange von Menschen mit Behinderung sowie eine übergreifende Antidiskriminierungsrichtlinie, um Diskriminierung in allen Lebensbereichen zu bekämpfen. Ihre Initiativen, wie der Bericht zur Gleichbehandlung im Arbeitsmarkt, versuchen, die Barrieren für Menschen mit Behinderung abzubauen und ihnen eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu ermöglichen, so dass jede Stimme in Europa gehört wird.