Die geopolitischen Spannungen aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine zwingen die Regierungen in Europa zu ungewöhnlichen Empfehlungen. Besonders die niederländischen Banken haben ihren Kunden erstmals geraten, Bargeld für den Notfall zu Hause bereitzuhalten. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer alarmierenden Entwicklung: Verbraucher müssen sich auf mögliche Krisenszenarien und deren Folgen vorbereiten. Laut dem Sprecher des nationalen Bankenverbands NVB wird dies als eine notwendige Maßnahme angesehen, um auf unvorhergesehene Ereignisse gewappnet zu sein, auch wenn dieser Rat dem Geschäftsmodell der Banken zuwiderläuft. Die Banken selbst sind jedoch optimistisch und erwarten keine negativen finanziellen Folgen durch die Abhebungen, wie heute.at berichtet.
Bargeld für den Notfall
In der Schweiz wird eine ähnliche Strategie verfolgt. Hier empfiehlt der Bund ebenfalls, genügende Bargeldreserven zu haben, um kurzfristige Ausgaben wie einen Wocheneinkauf decken zu können. Die Erwähnung von Bargeldspeichern kommt nicht von ungefähr: Auch diese Maßnahme ist eine Antwort auf die steigenden Überlegungen zur militärischen Bereitschaft und den damit verbundenen Unsicherheiten. Trotz langer traditioneller Rücklagen verwahren viele Schweizer immer noch wertvolle Gegenstände wie Gold ungesichert in ihren Wohnungen, was das Thema noch drängender macht. Basierend auf Untersuchungen haben die meisten Haushalte in der Schweiz nur begrenzten Versicherungsschutz für Bargeld, was die dringliche Empfehlung verstärkt, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, wie 20min.ch berichtet.
Ein allgemeiner Ratschlag ist, dass jede Familie ausreichend Bargeld in kleinen Scheinen zur Verfügung hat – im Rahmen der Empfehlungen rund 100 Euro pro Familienmitglied. Auf diese Weise kann jeder Haushalt leichter auf unerwartete Situationen reagieren. Diese hinweisenden Ratschläge stehen inmitten eines gesellschaftlichen Umbruchs, der von der Corona-Pandemie geprägt und nun durch geopolitische Unruhe weiter verstärkt wird. Der Trend hin zu baren Zahlungsmitteln wird immer wichtiger, um auch bei Störungen elektronischer Zahlungssysteme handlungsfähig zu bleiben.