Archäologen entdecken 3000 Jahre alte Schätze im Somló-Vulkan!

Somló-Berg, Ungarn - Archäologen haben im Westen Ungarns, in der Region um den Somló-Berg, eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht. In einem erloschenen Vulkan wurden über 300 bedeutende Metallgegenstände gefunden, die einstmals zur Bronze- und frühen Eisenzeit gehören. Diese Funde sind bis zu 3000 Jahre alt und umfassen eine Vielzahl von Objekten, darunter Schwerter, Beile und Bernsteinperlen.
Die Entdeckung, die vom Ungarischen Nationalmuseum geleitet wurde, begann im Jahr 2023 und liefert neue Erkenntnisse über das Leben und die Praktiken der Menschen in der Bronze- und frühen Eisenzeit. Besonders bemerkenswert ist, dass die Funde in sechs Gruppen im Inneren des Vulkans entdeckt wurden. Fünf dieser Funde stammen aus der Bronzezeit (ca. 2200 bis 800 v. Chr.), während einer aus der frühen Eisenzeit (ca. 750 v. Chr. bis 1025 n. Chr.) stammt.
Erhaltungszustand der Funde
Die Gegenstände sind außergewöhnlich gut erhalten, was auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass der Somló-Berg nie als Steinbruch genutzt wurde. Metallgegenstände waren teilweise in Keramikgefäßen deponiert, was zusätzliche Erkenntnisse zur Aufbewahrung solcher Objekte bietet. Die Deposition der Funde lässt darauf schließen, dass der Ort möglicherweise regelmäßig aufgesucht wurde, und es gibt Hinweise darauf, dass die Menschen entweder dort lebten oder zurückkehrten, um ihre wertvollen Gegenstände zu verstecken.
Forscher haben moderne Techniken wie Lidar-Sensoren und Neutronentomographie verwendet, um die Funde zu analysieren. Solche gut erhaltenen Artefakte sind selten und ermöglichen es, viele offene Fragen zur Vergangenheit zu klären. In der Bronzezeit begann zudem die Metallverarbeitung mit der Produktion von Werkzeugen und Waffen aus einer Kupfer-Zinn-Legierung.
Soziale und wirtschaftliche Veränderungen
Der Zugang zu Metall führte zu bedeutenden Veränderungen in den sozialen Strukturen der damaligen Gemeinschaften. Machtverhältnisse etablierten sich, und die ersten stabilen Strukturen boten den Menschen neue Möglichkeiten. Handel wurde zunehmend bedeutend, da wertvolle Materialien wie Kupfer und Zinn nicht überall vorkamen. Die ersten Schriftsysteme entwickelten sich in dieser Zeit, um den Besitz und den Handel zu dokumentieren, was eine ebenso große Rolle in der sozialen Entwicklung spielte.
Außerdem ist es interessant zu bemerken, dass neue Waffen in dieser Zeit zu mehr Konflikten führten und die Errichtung befestigter Siedlungen zur Folge hatten. Ein Teil des Projekts der Forscher besteht darin, zu untersuchen, ob die deponierten Gegenstände aus praktischen Gründen oder im Rahmen von Zeremonien hinterlassen wurden, was weitere Lichtblicke auf die kulturellen Praktiken jener Zeit werfen könnte.
Zusammenfassend verbindet diese Archäologie nicht nur Fundstücke, sondern auch die Frage nach der Lebensweise, den sozialen Strukturen und Handelsbeziehungen der damaligen Zeit. Die Forschung in diesem Bereich ist durch die Publikation „Eisenmetallurgie in der Bronzezeit Osteuropas“ von Maja Kašuba und anderen Autoren aus dem Jahr 2019 ergänzt, in der archäologische Quellen und deren Interpretationen vertieft behandelt werden. Diese Entwicklungen und Entdeckungen tragen wesentlich zum besseren Verständnis der frühen Zivilisationen in Europa bei.
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Ort | Somló-Berg, Ungarn |
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