
Die US-Futures entwickeln sich rückläufig, während die Börsen in Europa und Asien am Mittwoch größtenteils tiefer notierten. Dies geschieht, nachdem die enormen „reziproken“ Zölle von Präsident Donald Trump in Kraft traten und den globalen Handel erheblich stören.
Die Auswirkungen der neuen Zölle
Diese Zölle, die größten in einem Jahrhundert, erheben massive Einfuhrsteuern, die in einigen Fällen bis zu 50 % betragen, auf Dutzende von Ländern. China ist hierbei ein extremer Außenseiter, da es mit einem US-Zoll von mindestens 104 % konfrontiert ist. China drohte am Mittwoch mit Maßnahmen zur Vergeltung, was den bereits schädlichen Handelskrieg weiter eskaliert.
Aktueller Stand der Märkte
Die US-Futures für den Dow Jones fielen um 400 Punkte oder 1 %, während der S&P 500 um 0,7 % nachgab. Die Nasdaq-Futures verzeichneten einen Rückgang von 0,3 %. Der S&P 500 steht kurz davor, in das Bärenmarktgebiet abzurutschen, nachdem er innerhalb von nur sieben Wochen um fast 20 % gefallen ist. Sollte der Markt in einem Bärenmarkt schließen, würde dies das Ende eines Bullenmarktes markieren, der seit dem Höhepunkt der Inflationskrise im Oktober 2022 andauert.
Globale Sorgen und Rezession
Die Furcht hat die Anleger weltweit ergriffen, denn die Zölle könnten sowohl die globale als auch die US-Wirtschaft in diesem Jahr in eine Rezession stürzen. Unternehmen und Verbraucher würden die hohen Zölle letztlich bezahlen müssen, was in der Folge zu einer Verlangsamung von Einstellungen und Verbraucherausgaben führt.
Marktentwicklungen in Asien
Der japanische Nikkei fiel um 4 %, während der Hongkonger Hang Seng geringfügig höher abschloss, nachdem er am Montag einen dramatischen Rückgang von 13 % verzeichnet hatte, dem größten täglichen Rückgang seit der Asien-Finanzkrise 1997. Der südkoreanische Kospi-Index bewegte sich am Mittwoch ebenfalls in Bärenmarkt-Territorium, mit einem Rückgang von 20 % von einem kürzlichen Hoch. Dies geschah, nachdem Südkorea ein Notfallpaket über 1,3 Milliarden US-Dollar für seine Autoindustrie anmahnte, um die Auswirkungen der Zölle abzufedern.
Preisentwicklung bei Rohstoffen
In der Zwischenzeit fiel der Ölpreis in den USA um 4,4 % auf unter 57 US-Dollar pro Barrel, während der weltweite Benchmark Brent-Öl nahe 60 US-Dollar pro Barrel fiel – die niedrigsten Werte seit Februar 2021. Anleger fürchten, dass eine globale Rezession die Nachfrage nach Reisen, Transport und Versand beeinträchtigen könnte, da all dies Treibstoff benötigt. Stattdessen fließen die Mittel der Anleger in sichere Häfen wie Gold, dessen Spotpreise um 2 % zulegten.
Entwicklung der Anleihemärkte
Curioserweise sind die Renditen für US-Staatsanleihen in den letzten Tagen gestiegen, da Anleger Anleihen verkauft haben. Die Benchmark-Rendite für 10-jährige Anleihen liegt jetzt bei 4,4 %, ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte seit dem Dienstagsschluss. Üblicherweise investieren Anleger in Krisenzeiten in langfristige Staatsanleihen, in der Hoffnung, dass sich die aktuellen Marktprobleme auf lange Sicht lösen. Doch der Anleihemarkt ist, ähnlich wie der Aktienmarkt, von extremer Volatilität betroffen, und einige Anleger suchen nach Ausstiegsstrategien.
Volatilität und Zukunftsausblick
Der CBOE-Volatilitätsindex, auch als „VIX“ bekannt, stieg am Mittwoch um 8 % über 50, ein Niveau, das nur in den frühen Phasen der Covid-Pandemie und während der Finanzkrise 2008-2009 überschritten wurde. Der VIX ist ein bekanntes Maß für das Marktgefühl und zeigt die erwarteten Preisschwankungen im S&P 500 über die nächsten 30 Tage an. Diese extreme Unsicherheit hat zu großen Schwankungen im Markt geführt, wie es am Montag und Dienstag deutlich wurde.
„Die USA und China befinden sich jetzt in einem Handelskrieg, ohne dass sich derzeit Anzeichen für eine Deeskalation zeigen“, sagte Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. Die Märkte scheinen durch die Unsicherheit stark verunsichert zu sein, was zu erheblichen Preisschwankungen führt.
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