Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat heute einen historisch bedeutenden Schritt zur Senkung des Schutzstatus von Wölfen eingeleitet. Laut Informationen von OTS wird der Wolf von Anhang II, wo er als streng geschützt gilt, in Anhang III verschoben, was ihn in einem "geschützten" Status einordnet. Diese Entscheidung wurde von 27 EU-Mitgliedstaaten sowie 11 weiteren Vertragsstaaten begrüßt. Bauernbund-Präsident Georg Strasser äußerte sich erfreut über diese Entwicklung, da sie den Weg für ein aktives Wolfsmanagement ebnet, was insbesondere für die Landwirtschaft von Bedeutung ist.
Die Herabsetzung des Schutzstatus kommt auf Antrag der EU, die damit die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) anpassen kann. Der Europarat in Straßburg gab an, dass es nur drei Monate dauert, bis diese Änderungen wirksam werden, es sei denn, ein Drittel der Unterzeichnerstaaten erhebt Einspruch. Diese Lockerung des Schutzes könnte den Mitgliedstaaten mehr Spielraum geben, Wölfe zu bejagen, während die Erhaltung der Gesamtpopulation gewährleistet bleibt. Strasser betont, dass es wichtig sei, die Sorgen der Landwirte ernst zu nehmen und auf die Gefahren der exponenziellen Wolfspopulation hinzuweisen, die nicht nur landwirtschaftliche Nutztiere, sondern auch die Sicherheit der Bevölkerung bedrohen kann, wie in Salzburg24 vermerkt wird.
Konsequenzen für die Landwirtschaft
Die Rückkehr der Wölfe wird von Strasser als erhebliche Belastung für die Landwirtschaft dargestellt, insbesondere in den Alpenregionen, wo der Schutz von Weidetieren durch eine Vielzahl von Herausforderungen behindert wird. Er kritisiert die von Tierschutzorganisationen vorgebrachten Argumente, dass Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune und Herdenschutzhunde ausreichend seien, um Wolfangriffe zu verhindern. Stattdessen sieht er die traditionelle Alm- und Weidewirtschaft ernsthaft gefährdet. Die anhaltende Zunahme der Wolfspopulation könnte auch die Akzeptanz und Sicherheit des ländlichen Lebens beeinträchtigen.
Insgesamt stellt die Entscheidung zur Senkung des Schutzstatus einen Wendepunkt im Umgang mit Wölfen dar. Während die EU mehr Flexibilität in der Jagd auf die Tiere erlangt, stehen die Bedenken von Landwirten, Anwohnern und Naturnutzern im Vordergrund. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie effektiv die Maßnahmen zur Regulierung der Wolfspopulation umgesetzt werden können.