Der belgische Politiker Didier Reynders, bis vor kurzem EU-Kommissar für Justiz, steht unter schwerem Verdacht der Geldwäsche. Wie die Freiheitliche Presse berichtet, ermitteln die belgischen Behörden gegen ihn und haben bereits seine Wohnsitze in Uccle und nahe Lüttich durchsucht. Der Verdacht bezieht sich auf mutmaßliche Geldwäscheaktivitäten, die sich über mehrere Jahre erstrecken und bis 2023 zurückreichen sollen. Reynders wird vorgeworfen, Geld aus illegalen Quellen durch komplizierte Transaktionen bei der belgischen Lotterie zu waschen, indem er Lottotickets erschaft und diese Gewinne auf sein Privatkonto überwies.
Die Vorwürfe werfen ein grelles Licht auf die Doppelmoral der EU, wie Petra Steger, eine EU-Abgeordnete der FPÖ, anmerkt. Sie kritisiert, dass Reynders, der als „Hüter der Rechtsstaatlichkeit“ fungierte, genau in dieser Zeit mutmaßlich gegen die Regeln verstoßen haben soll. Ernannter EU-Kommissar wurde er am 1. Dezember 2019, während gegen ihn bereits Monate zuvor Ermittlungen liefen. Steger fordert nicht nur eine gründliche Aufklärung der Vorwürfe, sondern auch eine Überprüfung aller seiner während der Amtszeit gefassten Entscheidungen auf potenzielle Interessenkonflikte. Sie hebt hervor, dass während die EU oft anderen Ländern Druck wegen Rechtsstaatlichkeit ausübt, gravierende Probleme innerhalb der eigenen Reihen ignoriert werden.
Die Brüsseler Generalstaatsanwaltschaft hat die laufenden Ermittlungen mittlerweile bestätigt. Die Brüsseler Zeitung Süddeutsche berichtete, dass Reynders bereits letztes Jahr wegen seines Verhaltens im Zusammenhang mit der belgischen National Lotterie in den Fokus geriet. Vorgelegte Meldungen der Finanzaufsichtsbehörde haben dabei die Grundlage für die aktuellen Ermittlungen gebildet. In der Vergangenheit gab es bereits Vorwürfe der Korruption gegen ihn, doch diese wurden damals ohne Ergebnisse eingestellt. Sollte sich der Verdacht der Geldwäsche erhärten, würde dies nicht nur Reynders stark infrage stellen, sondern auch die Integrität der EU insgesamt."
