Maryia Kalesnikava: Fünf Jahre in Haft - Amnesty fordert Freiheit!
Amnesty International fordert die Freilassung von Maryia Kalesnikava, die unter schlimmen Haftbedingungen in Belarus leidet.

Maryia Kalesnikava: Fünf Jahre in Haft - Amnesty fordert Freiheit!
Am 4. September 2025 fordert Amnesty International Österreich die sofortige Freilassung von Maryia Kalesnikava, anlässlich des 5. Jahrestages ihres Verschwindens. Kalesnikava, eine prominente Oppositionspolitikerin, unterstützte die unabhängige Kandidatin Svyatlana Tsikhanouskaya während der mutmaßlich gefälschten Präsidentschaftswahlen im Jahr 2020. Sie wurde am 7. September 2020 festgenommen und leidet seitdem unter katastrophalen Haftbedingungen in Belarus.
Die Familie von Kalesnikava äußert große Sorgen um ihr Leben. Berichten zufolge ist der Kontakt zur Außenwelt stark eingeschränkt, während sie über mangelhafte medizinische Versorgung inhaftiert ist. Laut Aussagen ihrer Schwester, Tatsiana Khomich, ist die Unsicherheit über ihr Wohlbefinden besorgniserregend, zumal die letzte Nachricht von ihr Anfang Februar 2025 stammte. In dieser Nachricht versicherte sie zwar, dass es ihr gut gehe, doch bleibt die Wahrheit über ihren Gesundheitszustand unklar. Entwicklungen in den Gefängnissen von Belarus erwecken Befürchtungen, dass ihr Zustand ernsthaft gefährdet ist.
Alarmierende Haftbedingungen
Die Haftbedingungen für politische Gefangene in Belarus sind alarmierend. Laut einem Bericht des Menschenrechtszentrums Viasna gab es Mitte Januar 2024 bereits mindestens 1.417 politische Gefangene. Diese Menschen, darunter Journalisten, Blogger und Menschenrechtsaktivisten, werden oft willkürlich inhaftiert und müssen unter extrem schlechten Bedingungen leiden. Isolationshaft und die willkürliche Verlängerung von Haftstrafen sind dabei an der Tagesordnung. Amnesty International dokumentiert zudem Fälle von verweigerter medizinischer Versorgung für Gefangene, darunter auch für Marfa Rabkova und Nasta Loika, die ernsthafte gesundheitliche Probleme erlitten haben.
Kalesnikava selbst soll Berichten zufolge nur noch 45 Kilogramm wiegen, was ihren besorgniserregenden Gesundheitszustand unterstreicht. Während die belarusischen Behörden mehrfach von Gewalt in Gefängnissen, wie im Fall von Alexander Lukaschenko, die im November 2021 im BBC-Interview eingeräumt wurde, berichtet, unternimmt die Regierung keinerlei Schritte, um Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Dies lässt befürchten, dass die Situation für Kalesnikava und andere Inhaftierte weiterhin kritisch bleibt.
Protestaktion für die Freilassung
Amnesty International plant eine Protestaktion am 5. September 2025 um 11:00 Uhr vor der belarusischen Botschaft in Wien. Bei dieser Aktion werden hochkarätige Sprecherinnen und Sprecher, darunter Shoura Hashemi, Maryna Yakubovich und Kai Ohrem, erwartet, um auf Kalesnikavas schwierige Lage und die Zustände in belarusischen Gefängnissen aufmerksam zu machen. Die Protestierende wollen Druck auf die EU und insbesondere auf Länder wie Österreich ausüben, damit sie sich für die Freilassung von Kalesnikava und anderer politischer Gefangener einsetzen.
Die internationale Gemeinschaft sollte die alarmierenden Berichte über die Haftbedingungen und die Gesundheitszustände in belarusischen Gefängnissen ernst nehmen. Ohne Druck und Aufmerksamkeit könnte sich die Situation für Maryia Kalesnikava und viele andere verschlechtern.
Für weitere Informationen über die Situation von Maryia Kalesnikava und anderen politischen Gefangenen in Belarus besuchen Sie die Berichte von OTS, Spiegel und Amnesty International.