In Grafing bei Unterelkofen stehen die Wirte Gernot Mühlbacher und Rafael Schmieschek vor enormen Herausforderungen. Seit sie die Schlossgaststätte betreiben, haben sie mit einem dramatischen Besucherrückgang zu kämpfen. „Momentan ist es scheiße“, äußert Mühlbacher in Bairisch und gibt damit einen Einblick in die angespannte Lage. Trotz eines abwechslungsreichen Programms mit Live-Musik und speziellen Festen bleiben die Gäste weg. Als das Wirtspaar ihre Kosten offenlegt, wird schnell klar: Ein Schnitzel für 15,20 Euro lässt kaum Spielraum, um die laufenden Kosten wie Pacht und Energie zu decken. Diese tragische Situation wird durch steigende Preise und die erneut angehobene Mehrwertsteuer für Gastronomie weiter verschärft, wie Merkur berichtet.
Renaissance der Schlossgaststätte
Nach einem Führungskräftewechsel hat die Schlossgaststätte jedoch eine neue Chance ergriffen. Nur einen Monat nach der Wiedereröffnung sind die ersten positiven Reaktionen spürbar. Laut Süddeutsche wird das Lokal bereits frequentiert, besonders von Handwerkern und Firmenmitarbeitern, die das preiswerte Mittagessen für 9,50 Euro schätzen. Abends zieht der Glühwein an der Feuerstelle die Gäste an, und traditionelle Stammtische finden hier eine neue Heimat.
Während Mühlbacher und Schmieschek Tag für Tag um das Überleben ihrer Gaststätte kämpfen, zeichnet sich ein Lichtblick ab. Die Grafinger scheinen bereit zu sein, ihre Stammkneipe wiederzubeleben, was sowohl für die Wirte als auch für die gesamte Gemeinde eine bedeutende Wende darstellen könnte. Doch die Unsicherheit bleibt größer denn je: Gesperrte Türen sind keine Seltenheit in der Region, wo viele Wirte aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten aufgegeben haben. Das Schlössl könnte der Nächste in der langen Liste geschlossener Betriebe sein, wenn sich die Lage nicht bald grundlegend verbessert.
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