
Der oberösterreichische Autozulieferer TCG Unitech sorgt für Schlagzeilen mit einem umstrittenen Vorgehen zur Verweigerung der kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltserhöhung von 4,8 Prozent. Anstatt die Erhöhung zu zahlen, drohte das Unternehmen, mehr als 880 Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung anzumelden. Geschäftsführer Thomas Schmalzer erklärte, dass dies als Druckmittel angedacht sei, um die Beschäftigten zu einem Verzicht auf die Lohnerhöhung zu bewegen, was von Gewerkschaftsvertretern als „moralisch wahnsinnig“ bezeichnet wurde, wie krone.at berichtete.
Die Anmeldungen des Unternehmens wurden bestätigt, wobei Schmalzer gleichzeitig betonte, dass das Ziel nicht Kündigungen seien, sondern die Vermeidung einer massiven Steigerung der Personalkosten. Er hofft auf das Verständnis seiner Mitarbeiter und erklärte, dass in einer ersten Phase die Angestellten freiwillig entscheiden sollen, ob sie auf die Lohnerhöhung verzichten wollen. Wer nicht einverstanden ist, könnte in einer zweiten Phase eine Änderungskündigung erhalten. Viele sehen dies als einen gefährlichen Präzedenzfall, der in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage Nachahmer finden könnte, was Michael Seemayer von PRO-GE als „traurige Methoden“ kritisierte. Er forderte eine ordentliche Verhandlung über einen Sozialplan, falls es tatsächlich zu Kündigungen kommen sollte, so kleinezeitung.at.
Soweit es die Zukunft des Unternehmens betrifft, erklärt Schmalzer, dass TCG Unitech auf langfristige Wettbewerbsfähigkeit setzt, insbesondere durch neue Projekte im Bereich Elektromobilität. Die Forderung nach Lohnverzicht wird von vielen Seiten kritisch betrachtet, da die unsichere Lage in der Mobilitätsbranche und die Konkurrenzdrucksituation den Druck auf die Mitarbeitenden erhöhen könnten.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung