In der aktuellen Weihnachtszeit zeigt sich ein spürbarer Rückgang der Geschenkeausgaben. Laut dem Institut für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) werden die Ausgaben in diesem Jahr auf rund 2,23 Milliarden Euro geschätzt, was einen leichten Rückgang im Vergleich zu den 2,28 Milliarden Euro des Vorjahres darstellt. Diese düstere Prognose ist ein unmittelbares Zeichen der angespannte wirtschaftlichen Lage, die das Konsumverhalten der Österreicher stark beeinflusst, berichtet der ORF.
Trotz der allgemeinen Zurückhaltung zeigt sich eine bemerkenswerte Resilienz beim Geschenkeeinkauf. Vor allem einkommensstärkere Haushalte geben erheblich mehr aus, während sich die jüngeren Konsumenten verstärkt zu asiatischen Onlinehändlern wie TEMO und SHEIN hingezogen fühlen, wie Christoph Teller von IHaM erklärt. Das Internet bleibt ein wichtiger Faktor im Geschenkehandel: Zwar kauft etwa die Hälfte der Bevölkerung online ein, 80 Prozent der Ausgaben fließen jedoch nach wie vor in den stationären Einzelhandel. Diese Tendenz wird durch die abnehmende Kaufbereitschaft und die anhaltend negative Verbraucherstimmung verstärkt, so Dr. Ernst Gittenberger.
Weihnachtsgeschäft im Wandel
Die Weihnachtskäufe verschieben sich zunehmend ins Internet, wobei der heimische Online-Handel dies nur bedingt nutzen kann. Über die Hälfte der Online-Geschenkeausgaben entfällt auf internationale Plattformen, was die heimischen Einzelhändler in eine noch herausforderndere Situation bringt. Die in diesem Jahr stark gesunkenen Ausgaben für Geschenke spitzen sich besonders in einem Markt zu, der ohnehin von den hohen Rabatten am Black Friday geprägt ist und diesen vielleicht nicht mehr ausgleichen kann. Dies wird als besorgniserregend für das Weihnachtsgeschäft wahrgenommen, macht klar, dass die Kunden vermehrt auf Schnäppchen und Angebote aus dem Netz aus sind, während die Notwendigkeit traditionellen Geschäften treu zu bleiben, abnimmt.
