Putins Sturheit in den Ukraine-Gesprächen zwingt Trump zum Handeln

Putins Sturheit in den Ukraine-Gesprächen zwingt Trump zum Handeln

Russland und die Ukraine sind weiterhin weit voneinander entfernt. Die beiden kriegführenden Länder konnten in den direkten Gesprächen in Istanbul keinen wesentlichen Durchbruch erzielen.

Hintergrund der Konfliktsituation

Obwohl eine Einigung über den Austausch weiterer Gefangener erzielt wurde, bleiben Moskau und Kiew in ihren Ansichten über das Ende des kostspieligen und bitteren Ukrainischen Krieges tief gespalten. Russland zeigt sich besonders unnachgiebig, indem es den ukrainischen Verhandlern ein Memorandum übergibt, das seine maximalistischen und harten Forderungen bekräftigt. Diese würden im Wesentlichen einer Kapitulation der Ukraine gleichkommen.

Unrealistische Forderungen aus Moskau

Die Erwartungen an einen Kompromiss des Kremls waren von Anfang an gering. Moskau scheint jedoch jede Andeutung, seine Forderungen zu mildern, abgeschafft zu haben. Das russische Memorandum fordert erneut, dass die Ukraine vier teilweise besetzte Regionen, die Russland annektiert, jedoch nicht erobert hat, verlässt. Diese territoriale Konzession hat Kiew wiederholt abgelehnt.

Weiterhin verlangt Russland, dass die Ukraine strenge Beschränkungen für ihre Streitkräfte akzeptiert, niemals einem Militärbündnis beitritt, ausländische Truppen auf ihrem Boden nicht zulässt und keine Atomwaffen besitzt. Dies würde eine umfassende Entmilitarisierung der Ukraine in ihrer radikalsten Form bedeuten, die sowohl für die Ukraine als auch für einen Großteil Europas untragbar ist, da das Land als Barriere gegen eine weitere russische Expansion gesehen wird.

Die geopolitische Dimension

Weitere Forderungen Russlands beinhalten die Wiederherstellung vollständiger diplomatischer und wirtschaftlicher Beziehungen. Insbesondere wird gefordert, dass keine Reparationszahlungen von einer der beiden Seiten verlangt werden und dass alle westlichen Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden. Diese Wunschliste des Kremls, obwohl sie nicht neu ist, verdeutlicht, wie Moskau sich die Zukunft der Ukraine als untergeordneten Staat mit keiner bedeutenden eigenen Militärmacht oder echter Unabhängigkeit vorstellt.

Entwicklungen auf ukrainischer Seite

Diese unnachgiebige Haltung kommt trotz zweier bedeutender Faktoren, die den Kreml möglicherweise zum Nachdenken anregen könnten. Zum einen hat die Ukraine die technische Fähigkeit entwickelt, tiefe Angriffe innerhalb Russlands durchzuführen, trotz des enormen Ungleichgewichts von Territorium und Ressourcen. Die beeindruckenden Drohnenangriffe, die kürzlich strategische Bomber Russlands in Basen angestiftet haben, die tausende von Kilometern von der Ukraine entfernt sind, sind ein kraftvolles Beispiel dafür, dass die Ukraine immer noch einige Karten in der Hand hat und diese effektiv nutzt.

Der Einfluss der USA auf den Friedensprozess

Zum anderen, und ohne Zweifel viel gefährlicher für Moskau, kommen die harten Forderungen des Kremls trotz der zunehmenden Frustrationen von US-Präsident Donald Trump über seine eigenen Friedensbemühungen in der Ukraine. Trump hat bereits seine Verärgerung über seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin geäußert, den er als „absolut verrückt“ bezeichnete, nachdem massive russische Angriffe auf die Ukraine in der vergangenen Woche stattfanden.

Doch nun steht auch Trump unter Druck, da ein zentrales Element seiner Außenpolitik für eine zweite Amtszeit – eine schnelle Beendigung des Ukrainekrieges – zum Wanken geraten zu scheint. Sollte Trump entscheiden, könnte er mächtige Hebel in Bewegung setzen, wie die Erhöhung der US-Militärhilfe oder die Verhängung strenger neuer Sanktionen, die im US-Senat überwältigende Unterstützung finden. Ein wichtiger Unterstützer eines parteiübergreifenden Senatsgesetzentwurfes, das darauf abzielt, Russland „verheerende“ neue Maßnahmen aufzuerlegen, ist Senator Richard Blumenthal. Er warf Russland vor, die Friedensbemühungen bei den Gesprächen in Istanbul zu „verspotten“ und beschuldigte das Kreml in einem sorgfältig formulierten Beitrag auf X, „Trump und Amerika zum Narren zu halten.“

Der Weg in die Zukunft

Es ist derzeit unklar, wie der launische US-Präsident reagieren wird oder was er – falls überhaupt – unternehmen wird. Doch das Ergebnis des Ukrainekriegs, insbesondere die Aushandlung eines Friedensabkommens, ist untrennbar mit der aktuellen Regierung im Weißen Haus verknüpft. Die Tatsache, dass Putin erneut seine Füße eingeknickt hat und auf die Friedensaufrufe unnachgiebig reagiert, könnte Trump nun zum Handeln zwingen.

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