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Zweibrücken gedenkt Zwangsarbeitern: Stolperschwelle am Totensonntag

Zweibrücken wird am Totensonntag, dem 24. November, um 11.30 Uhr, Zeuge eines bewegenden Moments: Eine Stolperschwelle wird verlegt, um den Zwangsarbeitern der NS-Zeit zu gedenken. Diese besondere Gedenkstätte wird auf dem Gehweg neben der Multifunktionshalle des Helmholtz-Gymnasiums installiert und ist Teil eines beeindruckenden Kunstprojekts des Künstlers Gunter Demnig, der mit seinen Stolpersteinen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert.

Insgesamt wurden in Zweibrücken bereits 26 Stolpersteine verlegt, und nun kommt die Stolperschwelle hinzu, die an die rund 4500 Zwangsarbeiter erinnert, die während des Zweiten Weltkriegs in der Region arbeiteten. Diese Menschen, die aus Ländern wie Frankreich, Polen, Russland, der Ukraine und Italien stammten, wurden gegen ihren Willen ins Deutsche Reich gebracht, um die Kriegswirtschaft am Laufen zu halten. Sie lebten unter katastrophalen Bedingungen, oft in Lagern, und hatten kaum Kontakt zur deutschen Bevölkerung. Viele litten unter Unterernährung, Krankheit und unzureichender medizinischer Versorgung, was zur Tragödie von 360 Todesfällen führte.

Ein Zeichen des Gedenkens

Die Initiative zur Stolperschwelle stammt vom Bündnis Buntes Zweibrücken, das auch Sponsoren für dieses wichtige Projekt gesucht hat. Die Verlegung wird von Beiträgen der Schülerinnen und Schüler des Helmholtz-Gymnasiums sowie der Big Band der Schule umrahmt, was die Bedeutung dieses Ereignisses unterstreicht. Mit über 77.000 Stolpersteinen und -schwellen in 1265 Kommunen in 21 europäischen Ländern ist dieses Projekt ein eindrucksvolles Zeichen gegen das Vergessen und für die Erinnerung an die dunkle Geschichte der Zwangsarbeit.

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Zweibrücken, Deutschland
Quelle
rheinpfalz.de

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