Im Jahr 2023 erlebte Deutschland einen dramatischen Anstieg der Zwangsräumungen, mit über 30.200 durchgeführten Fällen. Diese besorgniserregende Zahl ist ein Anstieg von mehr als 1.000 im Vergleich zum Vorjahr, wie aus einer aktuellen Statistik des Bundesjustizministeriums hervorgeht. Besonders betroffen ist das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo allein 8.998 Zwangsräumungen stattfanden. Bayern und Niedersachsen folgen mit 2.774 bzw. 2.501 Fällen. Über die Gründe dieses Anstiegs äußerte sich Caren Lay, die Miet- und Wohnungsbauexpertin der Linken, und machte vor allem Mietschulden verantwortlich, sowie Verzögerungen bei Sozialleistungen, die oft zu Zahlungsrückständen führen, wie hessenschau.de berichtete.
Die Mehrheit der Zwangsräumungen ist auf unerfüllte Mietverpflichtungen zurückzuführen, die sich schnell ansammeln können, wenn Wohngeld oder Kosten der Unterkunft nicht zeitgerecht ausgezahlt werden. Lay kritisierte auch die Bundesregierung, die trotz Versprechen zur Begrenzung von Mieterhöhungen keinen wirksamen Schutz für Mieter umgesetzt habe. Ihr zufolge geraten immer mehr Menschen in die Schuldenfalle des Wohnungsmarktes und verlieren dadurch ihre Wohnungen, was die Situation für die ohnehin belasteten Mieter weiter verschärft. In weiteren Bundesländern wie Brandenburg und Schleswig-Holstein sind die Zahlen jedoch leicht gesunken, was zeigt, dass die Probleme regional unterschiedlich ausgeprägt sind, wie Zeit Online berichtet.
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