Deutschland

Zoblitzer Teichstreit: Sanierungspläne spalten den Stadtverband!

Der kleine Dorfteich im sächsischen Zoblitz sorgt für erhebliche Diskussionen im Stadtrat. Der Ortschaftsrat konnte sich nicht auf einen einheitlichen Plan zur Sanierung einigen. Sechs Mitglieder stimmten für eine naturnahe Sanierung mit Fördermitteln, während der gleiche Anzahl die Idee ablehnte, was zu einem eindeutigen Patt führte. Die Verwaltung, die eine Förderung vorschlug, wird somit abgewiesen, doch die Sanierung soll dennoch stattfinden, und zwar ohne externe Fördermittel und nicht naturnah. Der Teich hat eine besondere Bedeutung für die etwa 170 Dorfbewohner. Dies zeigt sich etwa am Fischerfest, das seit über zwanzig Jahren gefeiert wird und zahlreiche Gäste anzieht. In Zoblitz geht es hierbei nicht nur um Geselligkeit; der Teich fungiert auch als Regenrückhaltebecken sowie als Löschwasserteich. Das Problem ist jedoch gravierend: Die Mauer des Teiches droht zusammenzubrechen. Bei einer Begehung durch ein Planungsbüro wurde der dringend notwendige Handlungsbedarf festgestellt. Eine Sanierung ist unabdingbar, doch die Meinungen im Ortschaftsrat gehen auseinander.

Förderprogramm hätte 60 Prozent der Kosten beigesteuert

Die Verwaltung plante, die Sanierung über ein Förderprogramm zu finanzieren. Insgesamt würden die Kosten auf rund 140.000 Euro geschätzt, davon könnten maximal 80.000 Euro durch das Leader-Programm übernommen werden. Das bedeutete, dass die Stadt mindestens 60.000 Euro selbst aufbringen müsste. Um diese Förderung zu erhalten, wäre jedoch der Einsatz von ökologischen Baustoffen erforderlich. Diese Vorgabe stieß beim Ortschaftsrat auf Widerstand. Der Ortsvorsteher Knut Lehmann gab zu bedenken, dass die Wasserfläche des Teiches durch eine naturnahe Sanierung kleiner werden könnte. Zudem wurde das Einsparpotential von über 20.000 Euro ins Spiel gebracht, doch die Verwaltung erklärte, dass ohne Fördermittel diese Einsparungen nicht realisiert werden könnten.

Zoblitzer denken, mit 60.000 Euro auszukommen

Angesichts dieser Bedenken schlägt der Ortschaftsrat vor, die Sanierungsarbeiten ohne Fördermittel durchzuführen. Man glaubt, dass ein beauftragtes Unternehmen die Reparaturen für den Betrag ausführen könnte, den die Stadt ohnehin für die Eigenmittel eingeplant hat. Ein formeller Beschluss des Stadtrates war jedoch nicht möglich, da keine ausführliche Kostenaufstellung und kein bevorzugtes Unternehmen vorgelegt werden konnten. Diese Informationen sollen nun nachgereicht werden. Die Zeit drängt jedoch, denn der Antrag auf Fördermittel hätte bis zum 14. Oktober eingereicht werden müssen. Das Bewusstsein für die Dringlichkeit der Situation ist bei allen Beteiligten vorhanden. Knut Lehmann betonte, dass im Falle eines Einsturzes des maroden Mauerstücks die Gefahr besteht, dass auch der Rest der 47 Meter langen Mauer in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Situation rund um den Zoblitzer Teich verdeutlicht nicht nur die Herausforderungen bei der Sanierung von kommunalen Infrastrukturen, sondern auch die Schwierigkeiten, die unterschiedliche Interessen innerhalb der politischen Gremien mit sich bringen. Die Entwicklung wird hier sicherlich weiterhin im Fokus stehen, während die Anwohner auf eine tragfähige Lösung hoffen. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.saechsische.de.

Kurze Werbeeinblendung

Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Zoblitz, Deutschland
Quelle
saechsische.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"