Ein Abend voller Erkenntnisse im Saarbrücker Filmhaus! Der renommierte Historiker und emeritierte Professor Moshe Zimmermann hielt einen eindrucksvollen Vortrag, der über eine Videoschalte aus Tel Aviv übertragen wurde. Ohne jegliche Aufregung oder politische Angriffe präsentierte er seine Ansichten zur aktuellen Situation in Israel und der Gaza-Debatte. Statt als politischer Aktivist aufzufallen, trat Zimmermann als sachlicher Wissenschaftler auf, was für viele Zuhörer eine willkommene Abwechslung war.
Zimmermann, bekannt für seine provokanten Thesen, äußerte sich zur Schwächung des Zionismus seit dem 7. Oktober. Er betonte, dass die Gründung eines eigenen Staates für Juden nicht die erhoffte Sicherheit gebracht habe. „Die Diaspora sollte durch den eigenen Staat enden, doch die Realität zeigt, dass Juden auch hier nicht sicher sind“, erklärte er. Zudem kritisierte er die gegenwärtige israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu, die er als „Kakistokratie“ bezeichnete – eine Herrschaft der Schlechtesten. Diese scharfen Worte blieben im Filmhaus jedoch ungesagt, was die Zuhörer überraschte.
Ein Abend der Reflexion
Der Vortrag fand am Montagabend statt und zog zahlreiche Interessierte an, die sich für die komplexen Themen der israelischen Geschichte und Politik interessierten. Zimmermanns Ansatz, die Dinge ruhig und analytisch zu betrachten, bot den Anwesenden die Möglichkeit, über die tiefgreifenden Fragen nachzudenken, die die israelische Gesellschaft heute beschäftigen. Seine Ausführungen waren ein eindringlicher Appell zur Reflexion über die gegenwärtige Lage und die Zukunft des Zionismus.