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Zensierte Worte: Udo Lindenberg und die Debatte um indigenen Sprachgebrauch

Berlin. Ein Aufschrei in der Kulturszene: Die Stiftung Humboldt Forum plant eine umstrittene Zensur für Udo Lindenbergs Kult-Song „Sonderzug nach Pankow“. Der Begriff „Oberindianer“, eine Anspielung auf Erich Honecker, wird bei einem großen Chorkonzert am 16. und 17. November aus dem Lied gestrichen. Der Grund? Ein wachsendes Bewusstsein für die verletzende Sprache aus der Kolonialzeit, die als diskriminierend empfunden wird. Die Veranstaltung „Vielstimmig II“ wird von 200 Stimmen begleitet, doch nicht jeder findet diese Entscheidung gerechtfertigt.

Ein Sprecher der Stiftung erklärte, dass der veränderte Text „OberI*******“ lauten soll, wobei das „i“ betont wird. Diese Entscheidung sorgte für gemischte Reaktionen. Einige sehen darin eine übertriebenen Wokeness, während andere die Wichtigkeit eines respektvollen Umgangs mit der Sprache betonen. Udo Lindenberg selbst war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, da er als „Nachtmensch“ erst nachmittags aufwacht. Sein Mitarbeiter Peter Lanz fand jedoch Gefallen an der Kritik, die besagt, dass die Zensur der Geschichte schadet.

Indigene Stimmen zu den Veränderungen

Die Diskussion über die richtige Bezeichnung für indigene Völker wird immer lauter. Timei Asurini, ein Vertreter der Asurini do Xingu aus Brasilien, betont, dass er sich nicht als „Indianer“ identifiziert. „Wir sind Eingeborene und leben schon immer hier“, erklärt er und warnt vor der Bedrohung durch Abholzung und Bodenschatzabbau in seiner Heimat. Seine Gemeinschaft zählt nur noch 250 Mitglieder und kämpft ums Überleben.

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Survival International unterstreicht, dass viele Indigene den Begriff „Indianer“ als diskriminierend empfinden, da er aus der Kolonialzeit stammt und stereotype Vorstellungen hervorruft. Carmen Kwasny von der Native American Association of Germany sieht die Zensur kritisch, betont jedoch die Notwendigkeit eines Dialogs über die sprachliche Sensibilität. „Das Wort Indianer ist nicht per se rassistisch“, sagt sie, und fordert einen respektvollen Austausch über die Vergangenheit und die Identität indigener Völker.


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Berlin, Deutschland
Quelle
morgenpost.de

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