
Die Nutzung von Fashion-Apps in Deutschland nimmt rasant zu. Laut einer aktuellen Studie von Simon-Kucher, die am 25. März 2025 veröffentlicht wurde, nutzen bereits 5 von 6 Deutschen Fashion-Apps. Die Marktanteile sind klar verteilt: Zalando führt mit einem Nutzeranteil von 41 %, gefolgt von H&M (39 %) und Otto (37 %). Im Gegensatz dazu kämpfen Traditionshäuser wie P&C und Galeria mit geringen Nutzerzahlen von lediglich 15 % und 11 %.
Der Trend zu mobilen Einkaufsmöglichkeiten spiegelt sich auch in den Nutzergewohnheiten wider. 84 % der Deutschen verwenden mindestens eine Fashion-App, 75 % setzen sogar mindestens zwei ein, und 53 % nutzen mehr als drei Apps regelmäßig. Vor allem die Funktionen der Apps spielen dabei eine entscheidende Rolle. So sind personalisierte Prämien mit 37 % die beliebteste Funktion, gefolgt von Produktinformationen (32 %) und Preisvergleichen (31 %).
Nutzerakzeptanz und Trends
Trotz der hohen Akzeptanz für Fashion-Apps zeigen die Befragten jedoch auch kritische Stimmen. 39 % haben bereits Apps deinstalliert, hauptsächlich aufgrund von Problemen beim Check-Out (23 %) und der Übersichtlichkeit (29 %). KI-gestützte Tools wie virtuelle Anproben und Live-Shopping erfreuen sich bislang wenig Beliebtheit, was auf ein Potenzial für Verbesserungen in der Nutzererfahrung hinweist.
Ein interessanter Trend in der Nutzung ist der Anstieg der Beliebtheit von Shein, besonders bei Top-Verdienern. Rund 31 % der Shein-Nutzer haben ein Einkommen zwischen 6.001 und 7.000 Euro. Der neue Player Temu erfreut sich sowohl bei Geringverdienern als auch bei höheren Einkommensgruppen großer Beliebtheit.
Marktentwicklung im globalen Kontext
Der globale Markt für Mode-E-Commerce zeigt eindrucksvolle Zahlen. Laut Statista wird dieser Markt im Jahr 2024 auf über 781 Milliarden US-Dollar geschätzt. Asien ist mit einem prognostizierten Umsatz von über 520 Milliarden US-Dollar bis 2029 führend in diesem Sektor. Rund 21 Prozent des weltweiten Modeeinzelhandels entfallen auf E-Commerce-Transaktionen, wobei den meisten Online-Verkäufen Unternehmen aus Asien zugeschrieben werden.
In den USA geben Verbraucher im Durchschnitt zwischen 51 und 100 US-Dollar pro Monat für Online-Modekäufe aus. Beliebte Einzelhändler sind unter anderem Target und Shein. Die Modeindustrie insgesamt hat einen Wert von mehreren Billionen US-Dollar, was die Relevanz von Fashion-Apps und Online-Verkäufen unterstreicht.
Die Simon-Kucher Fashion-App-Studie wird in zwei Teilen veröffentlicht und bietet eine tiefere Einsicht in die Nutzung von Fashion-Apps in Deutschland, mit der ersten Veröffentlichung, die bald auf simon-kucher.com verfügbar sein wird. Der Teil 2 der Studie ist für April 2025 geplant. Die Entwicklung in diesem Bereich bleibt spannend und zeigt, wie sehr sich das Konsumverhalten im digitalen Zeitalter wandelt.
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