Die Zerschlagung des Assad-Regimes in Syrien hat unmittelbare Auswirkungen auf die Migration aus dem Land, wie aktuelle Berichte zeigen. Nach dem Sturz des Regimes, der in den letzten Tagen fortschritt, verzeichnet das griechische Migrationsministerium einen dramatischen Rückgang der Ankünfte auf den griechischen Inseln. Vor dem 6. Dezember erlebten die Inseln täglich Hunderte von Migranten, doch danach sanken die Zahlen auf teils weniger als zehn Ankünfte pro Tag. Experten wie Marian Wendt von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Athen erklären, dass sich viele Migranten, die bisher über die Türkei nach Griechenland und dann weiter nach Nordeuropa reisen wollten, nun zurückhalten und die Entwicklungen in ihrer Heimat abwarten, berichtete der Pfalz-Express.
Hoffnungen und Warnungen
Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einer Videobotschaft die Freude über den möglichen Sturz des Assad-Regimes zum Ausdruck gebracht, warnte jedoch vor zu großer Hoffnung auf eine stabile Zukunft für Syrien. Er betonte, dass die ethnische und religiöse Vielfalt des Landes Respekt und Raum für alle Gruppen erfordere, um eine dauerhafte Sicherheit zu gewährleisten. Die Souveränität und territoriale Integrität Syriens seien entscheidend, so Scholz weiter, denn kein Land sollte als Hinterhof einer anderen Nation angesehen werden. Zudem versichert der Kanzler den syrischen Flüchtlingen in Deutschland, dass gut integrierte Menschen weiterhin in Deutschland willkommen sind und ihre Beiträge zur Gesellschaft geschätzt werden, wie ZDF berichtete.
Die bisherigen Asylgesuche in Deutschland bleiben trotz der geopolitischen Veränderungen stabil, mit einer leichten Erhöhung der täglichen Anträge. Diese Stabilität könnte jedoch in naher Zukunft durch die Entwicklungen in Syrien beeinflusst werden, je nachdem, wie sich die Situation der Syrer in ihrer Heimat entwickelt. So bleibt die Lage sowohl für die Migranten als auch für die deutschen Behörden in der gegenwärtigen Unsicherheit angespannt.