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Die Situation der Obdachlosigkeit erreicht besorgniserregende Ausmaße: In Brasilien und Deutschland steigen die Zahlen dramatisch. In Brasilien berichten offizielle Statistiken, dass die Zahl der Obdachlosen 2024 auf rund 140.000 anstieg, während sie im Vorjahr bei etwa 100.000 lag. Diese Erhöhung ist teilweise das Ergebnis besserer Erfassungsmethoden durch staatliche Institutionen, wie Andre Luiz Freitas Dias von der Beobachtungsstelle für Obdachlose erklärte. Doch die positive Entwicklung wird durch die negative Tatsache überschattet, dass fehlende, effektive staatliche Programme zur Armutsbekämpfung maßgeblich zur Situation beitragen. Bis 2013 registrierte man nur etwa 11.000 Obdachlose, jedoch führte die Wirtschaftskrise ab 2014 dazu, dass Millionen Brasilianer in die Armut stürzten, was die alarmierende Zunahme in den folgenden Jahren zur Folge hatte, wie auch die Kleine Zeitung berichtet.
Im Vergleich dazu verzeichnet Deutschland ebenfalls besorgniserregende Zahlen. Laut der neuesten Statistik von Statista lebten im Jahr 2022 über 400.000 Menschen ohne eine feste Unterkunft, was den höchsten Stand seit 1995 darstellt. Besorgniserregend ist hierbei, dass die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland seit 1995 kontinuierlich ansteigt. Obdachlosigkeit betrifft oft besonders verletzliche Gruppen, darunter Menschen mit niedrigem Einkommen und solche ohne Schulbildung. Diese Entwicklungen werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen, denen sich sowohl Brasilien als auch Deutschland im Kampf gegen Obdachlosigkeit und soziale Ungleichheit gegenübersehen.
Besonders betroffen sind einkommensschwache Menschen: In Brasilien haben etwa 70 Prozent der Obdachlosen keine abgeschlossene Schulbildung und rund 11 Prozent gelten als Analphabeten. Diese Zahlen verdeutlichen, wie entscheidend Bildung und soziale Programme sind, um die Obdachlosigkeit effektiv zu bekämpfen. Es bleibt zu hoffen, dass Verantwortliche die drängenden Probleme in beiden Ländern erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen, um diesen tragischen Entwicklungen entgegenzuwirken.
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