Die jüngste Entscheidung der Würth Elektronik, ihr Werk in Schopfheim zu schließen, stellt einen gravierenden Einschnitt für die mehr als 300 betroffenen Mitarbeiter dar. Diese Maßnahme, die angekündigt wurde, nachdem der Auftragseingang erheblich gesunken war, folgt auf eine Betriebsversammlung, in der die Unternehmensleitung die Gründe erläuterte. Der Standort ist Teil der Würth-Gruppe, die als einer der größten Anbieter in der Elektronikbranche gelte.
In Schopfheim produziert die Tochtergesellschaft Leiterplatten. Diese Bauteile sind in einer Vielzahl elektronischer Geräte unverzichtbar, da sie die Plattform bieten, auf der elektronische Komponenten montiert werden. Doch der Druck aus der Branche ist immens. Viele Aufträge wurden in der jüngeren Vergangenheit nach China verlagert, wo die Produktionskosten deutlich niedriger sind. Gleichzeitig steigen die Energie- und Personalkosten in Deutschland, was die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich belastet.
Gründe für die Schließung
Laut Geschäftsführer Daniel Klein sind die Gründe für die Schließung der Schopfheimer Fabrik vielseitig. „Die aktuelle Lage der Leiterplattenindustrie ist problematisch, und wir sind froh, dass wir unsere anderen Standorte in Niedernhall und Rot am See weiterhin betreiben können“, erklärte er. Die stetig ansteigenden Kosten stehen in scharfem Gegensatz zu den Erwartungen der Kunden. Diese sind oft nicht bereit, für die höhere Liefersicherheit, die deutsche Produzenten bieten, auch höhere Preise zu zahlen.
Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat haben bereits Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan begonnen, doch stand zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein konkretes Ergebnis fest. Die Unsicherheit über die zukünftige Beschäftigungslage sorgt für zahlreiche besorgte Gesichter unter den Arbeitnehmern. Die Zahl der Beschäftigten am Standort Schopfheim ist im Laufe der Jahre konstant geblieben, was die Schließung umso schmerzhafter macht.
Würth Elektronik gehört zu den größten Leiterplattenherstellern in Europa und hat seinen Hauptsitz in Niedernhall, wo rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die Schließung des Werks in Schopfheim, die als alternativlos beschrieben wird, dient dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern und Verluste zu minimieren. Der Mutterkonzern, die Würth-Gruppe, ist einer der bedeutendsten Arbeitgeber in Baden-Württemberg mit einer Gesamtmitarbeiterzahl von über 87.000.
Details zu Würth Elektronik | Informationen |
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Gründung | 1971 |
Sitz | Niedernhall, Baden-Württemberg |
Mutterkonzern | Würth-Gruppe |
Branche | Elektronik |
Mitarbeiter | ca. 7.900 |
Umsatz | 1,24 Milliarden Euro (2023) |
Für die Zukunft möchte sich das Unternehmen auf die beiden verbleibenden Standorte konzentrieren, um dort die Produktion zu bündeln und sich besser auf dem Markt positionieren zu können. Die Entscheidung, den Standort Schopfheim zu schließen, wurde nicht leichtfertig getroffen, sondern war das Ergebnis einer eingehenden prüfenden Analyse der aktuellen Geschäftslage.
Die Schließung des Werkes ist ebenso ein Zeichen für die Herausforderungen, denen sich die deutsche Industrie gegenübersieht. Die Verringerung des Auftragsvolumens und der damit verbundene Druck, Kosten zu senken, zeigt die Schwierigkeiten, die viele Firmen aktuell bewältigen müssen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.merkur.de.
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