Ein aufregendes Bild sorgt für Aufregung: Naturfotograf Norbert Brandt schoss kürzlich ein Foto eines wolfähnlichen Tieres nur 400 Meter vom Ortsausgang Dahlen entfernt. „Dieser Wolf – und ich hoffe doch, es ist einer – wäre dann mein erster in freier Wildbahn, den ich vor der Kamera hatte“, teilt Brandt begeistert mit. Wolfsbetreuer Stephan Grafe aus Neubrandenburg hat die Aufnahmen analysiert und ist sich sicher: „Ich gehe davon aus, dass es ein Wolf ist“, betont er. Das beobachtete Tier befindet sich im Territorium Landgrabental, wo die Wolfspopulation vorangeht.
Hybriden? Fehlanzeige!
Grafe schließt entschieden aus, dass es sich um einen Wolf-Hund-Hybriden handelt. Er erklärt: „Es gibt keine Hybrid-Vorkommen in Deutschland.“ Im Falle eines Hybriden wäre umgehend eine Maßnahme erforderlich, um die Reinheit des Genpools zu gewährleisten, was laut Bundesnaturschutzgesetz tödlich enden könnte. Während der Fortpflanzungszeit der Wölfe – von Mitte Januar bis Ende Februar – könnten solch gefährliche Mischungen entstehen, wenn Hunde unbeaufsichtigt gehen. Das lässt Raum für eine unerwünschte Paarung.
Beunruhigend? Keineswegs! Laut Brandt war der Wolf äußerst scheu. „Dieser Wolf war sehr scheu und entfernte sich umgehend von mir. Ich möchte behaupten, er hatte große Angst vor dem Menschen“, so seine Schilderung. Grafe stimmt zu: „Der Wolf ist ein Wildtier und würde sich auch zur Wehr setzen, wenn man ihn bedroht.“ Die am häufigsten gestellte Frage bleibt: Muss man Angst vor Wölfen haben? Grafe sieht das gelassen. Solange man dem Tier Fluchtmöglichkeiten lässt, sind sie in der Regel nicht gefährlich.
Hilfe durch Monitoring
Um die Rückkehr der Wölfe weiter genau zu beobachten, ruft Grafe dazu auf, jede Wolfsbeobachtung an das Monitoring zu melden. Diese Berichte helfen, neue DNA-Nachweise zu erlangen und eventuelle Hybriden rechtzeitig zu identifizieren. Wer einen Wolf sieht oder feststellt, dass es Schäden durch wilde Tiere gibt, kann sogar direkt Kontakt zu den Verantwortlichen aufbauen – über die Wolfshotline kann jeder Hinweise geben. Das Bundesumweltministerium bestätigt, dass es seit der Rückkehr der Wölfe im Jahr 2000 keine ernsthaften Vorfälle zwischen Mensch und Tier gab.