
Am 22. Januar 2025 findet in Ueckermünde die Veranstaltung „Talk im Speicher“ statt, die sich mit dem Thema „Der Wolf, unser Nachbar“ befasst. Die Veranstaltung verspricht, aufgrund der kontroversen Diskussion um das Thema eine hohe Besucherzahl zu ziehen. Zuletzt wurden in der Nähe der Ueckermünder Oststraße sieben junge Wölfe gesichtet, was die Thematik zusätzlich anheizt. Weitere Sichtungen wurden in Eggesin, Meiersberg und Wietstock gemeldet.
Die Diskussionspartner setzen sich aus verschiedenen Gruppierungen zusammen, darunter der Naturschutzbund, der Bauernverband, das Forstamt sowie Vertreter des Agrar- und Umweltministeriums Mecklenburg-Vorpommern. Ziel dieses Gesprächs ist es, die Auswirkungen der Rückkehr des Wolfes auf Mensch und Natur zu erörtern. Dabei sollen sowohl Herausforderungen als auch Chancen thematisiert werden. Neben diesen Aspekten wird der Naturfotograf Andreas Buchholz von seiner Begegnung mit einer jungen Wölfin in der Ueckermünder Heide berichten, die er unter vorheriger Absprache mit Förster und Jagdpächter beobachten konnte.
Vortrag zur Rückkehr der Wölfe in Hessen
In einem weiteren Kontext hat Günther Trapp einen Vortrag im Naturschutzzentrum Bergstraße über die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland gehalten, insbesondere in Hessen. Unter dem Titel „Zwischen Faszination und Furcht: Wölfe in Hessen“ erörterte Trapp die Dynamik zwischen Mensch und Wolf, einschließlich deren Biologie, sozialen Strukturen sowie der Präsenz in der Region. Im Rahmen seines Vortrags wurden die natürlichen Lebensräume der Wölfe und deren Jagdverhalten thematisiert, wobei auch die Herausforderungen der Wolf-Rückkehr für die lokale Bevölkerung und Nutztierhalter zur Sprache kamen.
Trapp betonte die Notwendigkeit eines Dialogs und geeigneter Schutzmaßnahmen, um Konflikte zwischen Mensch und Wolf zu minimieren. Der Vortrag basierte auf umfangreichen Forschungen und Feldbeobachtungen und beinhaltete eine Diskussion über die historische Ausrottung der Wölfe sowie deren Rückkehr seit 1984. Auch moderne Habitatmodellierungstechniken fanden Anwendung, um die Wiederansiedlung zu analysieren. Weitere Themen beinhalteten Anpassungen im Herdenschutz für 2023 und aktuelle politische Entwicklungen, die ergeben haben, dass das Bundesumweltministerium neue Regelungen zur raschen Abschussgenehmigung von Wölfen nach Übergriffen auf Nutztiere erlassen hat.
Zudem plant Niedersachsen als erstes Bundesland die Umsetzung dieser neuen Regelungen. Die EU-Kommission hat zudem eine Änderung des Schutzstatus von Wölfen vorgeschlagen, was die Debatte um die wachsende Wolfspopulation weiter anheizen dürfte. Der Vortrag und die Veranstaltung in Ueckermünde tragen zu dieser Diskussion erheblich bei und zeigen das hohe öffentliche Interesse an einem ausgewogenen Zusammenleben von Mensch und Natur.
Kartenreservierungen für „Talk im Speicher“ sind unter Tel. 039771-54262 möglich.
Für mehr Informationen zu den Ereignissen und Vorträgen zum Thema Wolf und dessen Rückkehr, siehe auch die Berichterstattung von Nordkurier sowie NABU Bergstraße.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
Ort des Geschehens
Details zur Meldung