In Ludwigshafen sieht sich die neu entstehende City-West als modernes Wohnviertel, das den Bürgern zur Mitgestaltung offensteht. Doch ein großes Problem steht diesem idealen Bild im Weg: die Helmut-Kohl-Allee. Diese achtspurige Straße zieht sich durch das geplante Wohnareal und schafft eine deutliche Trennung zwischen der Innenstadt Ludwigshafens und dem Stadtteil Hemshof. Während Autos schnell und ohne Stau zur Kurt Schumacher Brücke fahren können, bleibt die Frage offen, wie Fußgänger sicher auf die andere Seite gelangen sollen.
Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Ludwigshafen“ bringt Bedenken bezüglich der Sicherheit und Lebensqualität in diesem neuen Wohnviertel zur Sprache. Die Allee, die als Hauptverkehrsader konzipiert ist, könnte den Anwohnern massive Nachteile bringen. Unter anderem fragen sie sich, wie viele Ampeln und wie lange Fußwege nötig wären, um sicher die Straße zu überqueren. Auch die Angebotsplanung für den Nahverkehr in dieser Umgebung bleibt unklar.
Unterschriftensammlung als Protest
Um auf die missliche Lage aufmerksam zu machen, organisiert die Bürgerinitiative eine Unterschriftensammlung. Ziel ist es, Forderungen nach einer fußgängerfreundlicheren und umweltgerechten Planung zu dokumentieren. Niemand möchte in der Nähe einer Straße leben, die die Lebensqualität ihrer Umgebung durch Lärm und Abgase beeinträchtigt. Die Bürgerinitiative sieht die derzeitigen Planungen als obsolet und fordert stattdessen ein Konzept, das sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.
Die Unterschriftensammlung findet an mehreren Terminen statt. Der erste Termin ist am 24. Oktober von 16:00 bis 18:00 Uhr an der Kreuzung von Bahnhofstraße und Bismarckstraße. Ein weiterer Termin folgt am 31. Oktober, ebenfalls von 16:00 bis 18:00 Uhr, an der Ecke von Rohrlachstraße und Prinzregentenstraße auf dem Bernhard Timmplatz. Für diejenigen, die nicht persönlich vorbeikommen können, gibt es auch die Möglichkeit, online über die Plattform Open Petition zu unterschreiben. Diese unbürokratische Variante macht es jedem Bürger leicht, sich an der Aktion zu beteiligen. Der Link zur Online-Petition lautet: openpetition.de/StopptHKAllee. Weitere Informationen sind auf ihrer Webseite unter www.bilelu.de/stadtstrasse.html zu finden.
Der notwendige Dialog zwischen Stadtplanung und Bürgern scheint mehr denn je gefragt zu sein. Die anhaltenden Proteste und die Unterschriftensammlung könnten die Stadt dazu zwingen, ihre Planung grundlegend zu überdenken und eine nachhaltigere Lösung zu suchen, die sowohl den Verkehr als auch die Bedürfnisse der Anwohner berücksichtigt.