Seelow. Ein hitziger Streit entfaltet sich in Brandenburg! Der Naturschutzbund (Nabu) schlägt Alarm und bezeichnet die neuen Wolfshinweisschilder im Amt Seelow-Land als übertrieben. „Achtung, Wolfsgebiet“ – diese Warnung könnte mehr Angst schüren als nötig, so Christiane Schröder, die Landesgeschäftsführerin des Nabu. Schließlich ist der Wolf in Brandenburg weit verbreitet, und eine Begegnung ist jederzeit möglich, ohne dass dafür spezielle Schilder notwendig sind.
Die Gemeinde hingegen verteidigt die Entscheidung, an Hauptwegen rund um ein Waldgebiet etwa acht Schilder aufzustellen. Robert Schulz, der Wolfsbeauftragte des Amts Seelow-Land, betont, dass es nicht darum gehe, den Menschen den Naturbesuch zu vermiesen. Vielmehr wolle man die Bevölkerung angemessen informieren und sensibilisieren. „Wir wollen die Menschen aufklären“, erklärt er.
Hinweisschilder bislang eher unüblich
Die Schilder sind ein Novum in Brandenburg! Das zuständige Landesumweltamt hat bislang keine solchen Schilder aufgestellt, und auch Schulz kennt keinen anderen Ort, der dies getan hat. Die Diskussion über die Wölfe ist brisant: Während die Tiere in der Regel menschliche Siedlungen meiden, gibt es immer wieder Bedenken, dass sie ihre Scheu verlieren könnten. Ein direktes Zusammentreffen von Wolf und Mensch ist jedoch selten, wie das Bundesumweltministerium betont.
Wölfe sind in Deutschland streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Doch die politische Debatte über eine mögliche Lockerung des Schutzstatus nimmt Fahrt auf. Umweltminister von Bund und Ländern diskutieren sogar über Schnellabschüsse problematischer Wölfe, die Schutzzäune überwinden und Nutztiere reißen. Ein erbitterter Streit zwischen Jägern und Tierschützern ist in vollem Gange!