Eine dramatische Wende im Umgang mit Wölfen in Europa: Die Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention haben den Schutzstatus der Raubtiere herabgesetzt, was die Grundlage für einen schnelleren Abschuss schafft. Künftig gelten Wölfe nicht mehr als "streng geschützt", sondern lediglich als "geschützt". Dies wurde mit einer Zweidrittelmehrheit im Europarat in Straßburg beschlossen, wie auch die Zeit berichtete. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) bezeichnete diesen Schritt als "wichtigen Meilenstein" und als Sieg des "Sachverstands über die Ideologie". Bislang durften Wölfe nur dann abgeschossen werden, wenn sie eine unmittelbare Gefahr für Menschen oder Weidetiere darstellten. Zukünftig wird es für EU-Staaten einfacher, den Wolf zur Jagd freizugeben, ohne dessen Schutz komplett aufzuheben.
Mit dem herabgesenkten Status können die EU-Staaten ein sogenanntes Bestandsmanagement einführen, während der Wolf weiterhin rechtlich geschützt bleibt. Die EU-Kommission muss nun Vorschläge für neue Jagdregelungen ausarbeiten, bevor die 27 Mitgliedsstaaten und das Europaparlament über eine Gesetzesänderung entscheiden können. Heute.at berichtete, dass es noch mehrere Monate dauern könnte, bis konkrete neue Regelungen in Kraft treten. In Deutschland leben derzeit schätzungsweise 1.600 bis 3.300 Wölfe, mit den meisten Wolfsrudeln in Brandenburg.
Umwelt- und Tierschutzkritik
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