Im brandenburgischen Landkreis Seelow-Land gibt es einen hitzigen Konflikt rund um die neu aufgestellten Warnschilder, die auf „Wolfsgebiet“ aufmerksam machen. Diese Tafeln wurden im November aufgestellt und stießen auf heftigen Widerstand von Umweltschützern, die solche Maßnahmen als Panikmache empfinden. Laut diesen Initiativen sterben jedes Jahr mehr Menschen, Hauskatzen und Hunde durch Jagdwaffen als durch Wolfsangriffe, berichtete das Portal Proplanta.
Artenschützer protestierten kreativ, indem sie einen Zettel mit dem Hinweis „Achtung! Sie betreten ein Jagdgebiet!“ unter ein Schild hängten. Gleichzeitig kritisieren sie die steigende Zahl illegaler Wolfs-Tötungen, die in diesem Jahr mit sechs Fällen einen Rekord erreicht hat. Diese Zahl stellt die höchste seit der Erfassung dar, wie das Landesamt für Umwelt mitteilte. Die Pestalen von illegalen Abschüssen stehen in krassem Gegensatz zu den steigenden Wolfspopulationen. Im Monitoringjahr 2023/24 wurden in Deutschland 274 Wolfsterritorien registriert, darunter 209 Rudel mit insgesamt 781 Welpen, wie DBB-Wolf detailliert darlegt.
Die Situation der Wolfspopulation
Die Wölfe sind in mehreren Bundesländern wie Bayern, Niedersachsen und Brandenburg verbreitet, wo sich die meisten Wolfsfamilien aufhalten. In diesem Jahr stellte Robert Schulz, der Wolfsbeauftragte von Seelow-Land, eine positive Resonanz auf die Warnschilder fest und hebt die Notwendigkeit einer öffentlichen Diskussion über die Regulierung der Wolfpopulation hervor. Ein sinkender Schutzstatus für Wölfe wird in Betracht gezogen, doch Bundesumweltministerin Steffi Lemke warnte, dies dürfe kein „Freifahrtschein“ für ungeregelte Abschüsse sein. Das Monitoring zeigt außerdem, dass die Mehrheit der Wolfsrudel in Brandenburg leben, wo auch der Jagdverband mehr Möglichkeiten zur Jagd auf Wölfe fordert, um Schädigungen von Weidetieren zu verhindern.
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