Speyer (ots)
Die anhaltende Wirtschaftskrise stellt zahlreiche Unternehmen vor existenzielle Herausforderungen, und dabei sind die Auswirkungen auf Steuerkanzleien nicht zu unterschätzen. Michael Wohlfart, ein erfahrener Kanzleiberater, hat beobachtet, dass viele Steuerberater in eine Art Lethargie verfallen und darauf warten, dass sich die Situation von allein verbessert. Doch diese abwartende Haltung kann fatale Folgen haben, insbesondere im Hinblick auf den Kanzleiumsatz.
Wohlfart rät Steuerberatern, jetzt aktiv zu werden, um die drohenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Teil dieser Strategie könnte es auch sein, sich von problematischen Mandanten zu trennen. Diese Maßnahme kann durchaus dazu führen, Platz für neue, potenziell gewinnbringende Mandate zu schaffen – eine Chance, die viele Steuerkanzleien derzeit möglicherweise übersehen.
Kündigungen von Mandaten: Ein unerwarteter Umsatzgewinn
Die Entscheidung, sich von Mandanten zu trennen, ist für viele Steuerberater alles andere als einfach. Oft fühlen sie sich ihren Klienten gegenüber verpflichtet, insbesondere in Krisenzeiten. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass eine Kündigung von problematischen Mandaten nicht zu einem Umsatzverlust, sondern vielmehr zu einem Gewinn führen kann. Viele Steuerkanzleien klagen derzeit über eine Überlastung ihrer Kapazitäten, obwohl gleichzeitig durchaus Potenzial in vermeintlich ungenutzten Top-Mandaten besteht.
Anstatt sich von der Angst leiten zu lassen, Umsatz zu verlieren, sollten Kanzleien verstärkt darauf achten, dass sie die vorhandenen Ressourcen effektiver nutzen. Gerade in der gegenwärtigen Situation profitieren Steuerberater von der Möglichkeit, sich gezielt auf die vielversprechendsten Mandate zu konzentrieren. Der Druck, jedem Mandanten gerecht zu werden, kann die Qualität der Beratung mindern und die Beziehungen zu den besten Klienten gefährden.
Die richtige Akquise wird entscheidend
Ein weiteres Problem ist die fehlende Erfahrung vieler Kanzleien mit der aktiven Akquise von neuen Mandanten. Traditionell gehen Unternehmen in der Regel davon aus, dass sie Dienstleister wie Steuerberater ohnehin brauchen und diese daher von allein auf sie zukommen. Diese Denkweise ist jedoch überholt – besonders in einer Zeit, in der viele Steuerkanzleien von einer unerwarteten Nachfrageüberhang profitieren.
Wenn Steuerberater aktiv nach den Bedürfnissen ihrer Mandanten fragen und diese evaluieren, steigert das nicht nur ihre Empfehlungsquoten, sondern kann auch zu einer Verbesserung der Beziehungen führen. Networking-Veranstaltungen nutzen oder Marketing-Maßnahmen ergreifen, sind weitere Ansätze, um in der aktuellen Lage sichtbar zu bleiben und neue Mandanten zu gewinnen.
Die Effizienz in der Kanzleiführung spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Wer es schafft, seine Prozesse zu optimieren und seine Mandantenstruktur regelmäßig zu überdenken, kann die eigenen Ressourcen besser ausschöpfen und letztlich sowohl die Zufriedenheit als auch die Loyalität seiner besten Klienten steigern.
Ein zentraler Aspekt ist die proaktive Beratung der Mandanten. Gerade die loyalen A-Mandanten verdienen besondere Aufmerksamkeit. Wenn ihre Anliegen und Bedürfnisse vernachlässigt werden, kann dies zu Verminderungen in der Mandatsbindung führen.
Um die eigene Kanzlei krisensicher zu machen, sind eine kritische Überprüfung des Mandantenstamms und nötige Veränderungen unabdingbar. Auf diese Weise kann eine Kanzlei nicht nur schwierige Aufträge aussortieren, sondern schafft gleichzeitig Raum für eine intensivere Kundenbetreuung, was langfristig maßgeblich zur Stabilität des Unternehmens beiträgt.
Über Michael Wohlfart
Michael Wohlfart ist nicht nur ein erfahrener Kanzleiberater, sondern auch Geschäftsführer der Kanzleibooster GmbH, die zusammen mit ihrem Team Steuerberatern dabei hilft, ihre Kanzlei effektiver zu führen. Wohlfart und sein Team haben bereits über 250 Kanzleien dabei unterstützt, ihre Prozesse zu verbessern, ohne dass zusätzliches Personal eingestellt werden muss. Ihr Ansatz zielt darauf ab, die Produktivität zu steigern und die Mandantenstruktur zu optimieren, um auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten erfolgreich zu bleiben.
– NAG
