DeutschlandWilhelmshaven

Wilhelmshaven kämpft gegen häusliche Gewalt: Werden Sie aktiv!

Wilhelmshaven setzt sich mit den „Orange Days“ deutlich gegen die alarmierende Zunahme häuslicher Gewalt ein und ruft Bürger sowie Politiker dazu auf, aktiv an Veranstaltungen teilzunehmen und Solidarität zu zeigen – denn 489 Fälle wurden allein 2023 gemeldet!

In Wilhelmshaven ist die Anzahl der Fälle häuslicher Gewalt im Jahr 2023 drastisch angestiegen. Die Stadt reagiert nun mit einer Initiative, um auf dieses alarmierende Problem aufmerksam zu machen. Anlässlich der sogenannten Orange Days werden zahlreiche Veranstaltungen geplant, und die Stadt sucht aktiv Mitstreiter, um gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Gewalt zu setzen.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass 256.276 Menschen in Deutschland 2023 Opfer häuslicher Gewalt wurden, von denen ein überwältigender Anteil, rund 70,5 Prozent, Frauen sind. Diese besorgniserregenden Zahlen bedeuten einen Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Wilhelmshaven selbst wurden im Jahr 2023 bereits 489 Fälle gemeldet. Im Jahr 2022 waren es erst 421. Nicole Biela, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, erklärt: „Diese Zahlen machen sehr deutlich, dass Gewalt an der Haustür nicht Halt macht.“

Ein starkes Zeichen setzen

Um ein sichtbares Zeichen der Solidarität zu setzen, steht das Motto „Wilhelmshaven schaut nicht weg“ im Mittelpunkt der Aktionen. Die Stadt lädt Politiker, die Zivilgesellschaft und die Medien ein, sich aktiv an den geplanten Veranstaltungen zu beteiligen. Ziel ist es, ein starkes gemeinsames Zeichen gegen Gewalt zu setzen und den Einsatz für Gleichheit und Solidarität in der Stadt zu fördern. Interessierte können ihre Aktionen bis zum 30. September bei Nicole Biela anmelden. Die entsprechenden Formulare sind auf der offiziellen Webseite der Stadt verfügbar.

Kurze Werbeeinblendung

Die Orange Days beginnen mit dem internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November und enden am „Tag der Menschenrechte“ am 10. Dezember. In dieser Zeit wird eine Wanderausstellung des Landeskriminalamtes mit dem Titel „Herzschlag – Wenn aus Liebe Gewalt wird“ präsentiert, begleitet von fachlichen Programmen. Auch speziell für Gruppen und Schulklassen sind Führungen durch die Ausstellung geplant, um auf lokale Hilfs- und Beratungsangebote aufmerksam zu machen.

Gemeinsam für Veränderungen

Zusätzlich zu den Ausstellungen sind verschiedene Events geplant, darunter ein Frauenflohmarkt, dessen Erlöse direkt an ein Frauen- und Kinderschutzhaus fließen. Am 5. Dezember führt das Ensemble „Die Komplizen“ der Landesbühne Nord das Stück „Die Frau, die gegen Türen rannte“ auf, um ein weiteres Zeichen gegen häusliche Gewalt zu setzen.

Nicole Biela betont, dass die Orange Days auch eine Aufforderung an die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen sind. Es wird gefordert, die Beratungs-, Schutz- und Hilfestrukturen zu verbessern, um betroffenen Frauen und Kindern schnellere und umfangreichere Unterstützung zu ermöglichen. „Derzeit müssen viele betroffene Frauen und Kinder zu lange auf Unterstützung und Schutz warten, weil es entweder keine Plätze gibt oder sie den Aufenthalt nicht bezahlen können. Auch Beratungsangebote für Männer, sowohl als Täter als auch als Opfer, fehlen“, so Biela.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Die Initiative zielt darauf ab, ein größeres Bewusstsein für das Problem zu schaffen und bestehende Lücken im Hilfesystem zu schließen. Der Aufruf zur Beteiligung an den Orange Days ist ein wichtiger Schritt zu einer solidarischen Gemeinschaft, die sich aktiv gegen Gewalt in den eigenen vier Wänden einsetzt. Für weitere Informationen zu den geplanten Veranstaltungen und wie man sich beteiligen kann, können Interessierte einen Blick auf www.nwzonline.de werfen.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"