In Deutschland stehen bedeutende Änderungen in der Erdgasversorgung bevor, die insbesondere Verbraucher im Westen des Landes betreffen. Die sogenannte Marktraumumstellung (MRU) wird bis 2030 alle Haushalte, die bislang L-Gas nutzen, auf H-Gas umstellen. H-Gas, also hochwertiges Erdgas, hat einen höheren Brennwert und kommt hauptsächlich aus Norwegen. Im Vergleich dazu wird L-Gas, ein weniger energieträchtiges Gas, bisher häufig in Norddeutschland verwendet und ist meist aus eigenen Quellen oder aus den Niederlanden importiert.
Die anstehenden Veränderungen ergeben sich aus der Tatsache, dass die Vorräte an L-Gas bald erschöpft sein werden. Die Bundesregierung hat in Reaktion auf diese Entwicklung die Marktraumumstellung eingeführt, bei der all die Geräte wie Heizungen und Gasherde, die mit L-Gas betrieben werden, auf H-Gas umgerüstet werden müssen. Dies könnte für viele Haushalte bedeuten, dass sie sich auf technische Anpassungen vorbereiten müssen.
Betroffene Bundesländer und Umstellungsschritte
Die Umstellung betrifft verschiedene Bundesländer, darunter Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen (jedoch nicht flächendeckend), Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Hessen. Haushalte sollten sich bei ihrem örtlichen Gasnetzbetreiber informieren, ob und wann ein Wechsel ansteht. Diese Umstellungen werden in der Regel schrittweise durchgeführt, wobei die gesamte Gemeinde nicht auf einmal umgestellt wird, wodurch der Prozess bis zum Jahr 2030 andauern kann.
Der Ablauf der Umstellung gestaltet sich in drei wesentlichen Schritten: Erhebung, Anpassung und Qualitätskontrolle.
- Erhebung: Fachleute ermitteln, welche Geräte vorhanden sind. Dabei erfolgt eine Terminabsprache mit den Haushalten, um die notwendigen Checks vorzunehmen.
- Anpassung: Handwerker tauschen alle erforderlichen Teile an den Gasgeräten aus. Dieser Termin findet in der Regel einige Wochen vor oder nach der Umstellung statt.
- Qualitätskontrolle: Nach der Umstellung führen Fachleute Stichproben durch, um sicherzustellen, dass die Anpassungen korrekt vorgenommen wurden.
Die lokalen Gasnetzbetreiber beginnen meist zwei Jahre im Voraus mit der Information der Haushalte über die bevorstehenden Umstellungen. Damit verbunden ist die gute Nachricht, dass die Haushalte für die Anpassungen der Geräte keine Kosten tragen müssen, da diese vom Netzbetreiber übernommen werden. Dennoch sind die Preise für Gas zu Beginn des Jahres gestiegen, was viele Verbraucher zusätzlich beschäftigt.
Verbraucher können ihren lokalen Gasbetreiber leicht anhand des Codes auf ihrer Gasrechnung herausfinden. Es bleibt zu beachten, dass, wenn noch keine Benachrichtigung über die anstehenden Änderungen erhalten wurde, in der Regel davon auszugehen ist, dass die Umstellung nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre erfolgt.
Für detaillierte Informationen über die Marktraumumstellung und spezifische Abläufe können sich Interessierte an ihren Gasnetzbetreiber wenden oder weitere Informationen hier einholen.