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West-Nil-Fieber: Dringende Impfempfehlung für Pferdehalter im Barnim

Im Landkreis Barnim wurde am 3. September 2024 erstmalig West-Nil-Fieber bei Pferden nachgewiesen, was angesichts der besorgniserregenden Zunahme der Fälle in Deutschland seit Juli 2024 und den damit verbundenen Gefahren für die Tiergesundheit von großer Bedeutung ist.

Im Juli 2024 gab es einen besorgniserregenden Anstieg der Fälle von West-Nil-Fieber in Deutschland. Diese ansteckende Krankheit, die hauptsächlich Vögel betrifft, hat nun auch Pferde erfasst und wurde im Landkreis Barnim erstmals nachgewiesen. In drei Pferdebeständen wurde das Virus entdeckt, und tragischerweise mussten bereits zwei betroffene Tiere eingeschläfert werden. Angesichts dieser alarmierenden Entwicklung hat das Veterinäramt eindringlich empfohlen, dass alle Tierbesitzer ihre Pferde und Esel zeitnah durch ihren Hoftierarzt impfen lassen.

Das West-Nil-Virus (WNV) gehört zur Familie der Flaviviren und wird hauptsächlich durch Stechmücken übertragen. Obwohl es traditionell als Krankheit von Wildvögeln bekannt ist, kann es auch bei Pferden und Menschen auftreten, die in diesem Zusammenhang als „Fehlwirte“ gelten. Das bedeutet, dass bei diesen Tieren die Viruslast nicht hoch genug ist, um andere Stechmücken zu infizieren. Dennoch stellt die Infektion für die betroffenen Tiere und Menschen ernsthafte Gesundheitsrisiken dar.

Ursprung des Virus und Verbreitung

Ursprünglich stammt das WNV aus Afrika, hat sich jedoch weltweit verbreitet. Insbesondere in den USA hat das Virus seit 1999 zu erheblichen Verlusten in der Pferdepopulation geführt. In Europa wurde es erstmals in den 1960er-Jahren in Frankreich identifiziert. In Deutschland traten die ersten Virusnachweise 2018 bei Vögeln auf, und seither konzentrieren sich die Infektionen vor allem auf die östlichen Bundesländer, darunter Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg. Im Landkreis Barnim wurde das Virus erstmals 2022 bei Vögeln nachgewiesen, wobei die neueste Entwicklung zeigt, dass nun auch Pferde betroffen sind.

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Die Symptome einer West-Nil-Infektion können sehr unterschiedlich sein. Oft bleiben die Infektionen unbemerkt, aber in etwa 10 % der Fälle zeigen die Tiere deutliche klinische Symptome. Zuerst sind Appetitlosigkeit und allgemeine Müdigkeit häufige Anzeichen. Mit der Zeit kann sich die Krankheit dramatisch entwickeln und zu neurologischen Problemen führen, wie Koordinationsstörungen oder sogar zu einer vollständigen Lähmung. Die richtige Diagnose und Erkennung sind deshalb entscheidend.

Bedeutung der Impfung

Aktuell gibt es keine spezifische Behandlung gegen das West-Nil-Virus. Die Therapie beschränkt sich auf die Linderung der Symptome, was bedeutet, dass die tierärztliche Versorgung vom jeweiligen Gesundheitszustand des Pferdes abhängt. Bei Pferden, die neurologische Symptome zeigen, liegt die Überlebensrate nur bei etwa 50 bis 70 %. Besonders schwere Verläufe können zu Langzeitschäden führen, die bei bis zu 20 % der ursprünglichen Patienten zu beobachten sind.

Die Impfung wird als der sicherste Schutz für Tiere angesehen und wird von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) für alle Pferde empfohlen, die in Risikogebieten leben. Tierhalter sollten sich direkt an ihre Hoftierärzte wenden, um ihre Tiere zu schützen. Die Tierseuchenkasse Brandenburg unterstützt die Eigentümer bei den Impfkosten, sofern alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind.

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Die Dringlichkeit einer Impfung ist auf die zunehmenden Infektionsfälle mit dem West-Nil-Virus zurückzuführen. Nur durch rechtzeitige Impfung können Pferde vor schweren Krankheiten und möglichen Todesfällen geschützt werden. Die Situation erfordert ein sofortiges Handeln aller Tierhalter, um die Sicherheit und Gesundheit ihrer Equiden zu gewährleisten.

Für weitere Informationen können sich interessierte Tierbesitzer an ihren lokalen Veterinärdienst wenden. Die konsequente Einhaltung der Impfempfehlungen könnte die Ausbreitung der Tierseuche im Landkreis Barnim unter Kontrolle halten und einer weiteren Verbreitung entgegenwirken.

– NAG

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