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Wer zahlt für die Polizei? Der Streit um Sicherheitskosten im Fußball!

Hochrisikospiele bringen den Profifußball in Aufruhr: Bremen fordert von der DFL die Zahlung von Polizeikosten, Hamburg zieht nach und das Bundesverfassungsgericht könnte bald entscheiden, ob dieser umstrittene Weg bundesweit Schule macht – eine Millionen-Frage für die Sicherheit im deutschen Fußball!

Die Diskussion über die Finanzierung von Polizeieinsätzen bei sogenannten Hochrisikospielen im deutschen Profifußball hat an Fahrt aufgenommen. Die Situation spitzt sich zu, nachdem Bremen sich entschieden hat, Profiklubs an den Kosten für Polizeieinsätze zu beteiligen. Dies hat in anderen Städten, wie Hamburg, inzwischen Zustimmung gefunden und könnte weitreichende Konsequenzen für die gesamte Liga haben. Derzeit wartet man in Berlin gespannt auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das den rechtlichen Rahmen für diese Regelungen abstecken könnte.

Gerade in Bremen gibt es einen besonderen Ansatz, der die Aufregung durch die gesamten Profivereine ausgelöst hat. Der SV Werder Bremen sieht sich mit Forderungen konfrontiert, die Kosten für Polizeieinsätze bei hochriskanten Partien zu übernehmen. Diese Spiele betreffen in der Regel Mannschaften, deren Anhängerschaft als verfeindet gilt oder die in der Vergangenheit durch gewalttätige Auseinandersetzungen aufgefallen sind. Bislang hatte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mit dem Land Bremen mehr als zwölf Jahre lang über diese Kosten gestritten, ohne eine Einigung erreichen zu können. Der Streit wurde kürzlich durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts verstärkt, das die Kostenbeteiligung als rechtmäßig bestätigte.

Entwicklung in Hamburg

In einem nicht unrelevanten Schritt hat die Hamburgische Bürgerschaft kürzlich beschlossen, auch hier Profivereine an den Polizeikosten zu beteiligen. Dies betrifft speziell den Hamburger SV und den FC St. Pauli. Ebenso wie Bremen, wird auch hier ein gemeinsamer Polizeikostenfonds für die Proficlubs angedacht, in den sämtliche Vereine einzahlen würden, um den finanziellen Druck zu verteilen.

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Der Hamburger Senat hat bereits signalisiert, dass man die Entwicklungen in Karlsruhe genau im Auge behält. Das möglich bevorstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat das Potenzial, den Bremer Weg als Modell für andere Städte zu etablieren. Schließlich kursieren auch bereits Anzeichen, dass einige Bundesländer eine ähnliche Haltung einnehmen könnten; in Rheinland-Pfalz, Thüringen und dem Saarland gibt es durchaus Sympathien für den Bremer Ansatz.

Aufmerksamkeit kommt auch aus den Reihen der Berliner Vereine. Hertha BSC hat in Stellungnahmen deutlich gemacht, dass sie wenig Verständnis dafür haben, dass der Profifußball für Polizeieinsätze zahlen solle. "Das Gewaltmonopol liegt beim Staat", heißt es in einer Antwort, die besagt, dass die Sicherstellung der Ordnung durch die Polizei eine staatliche Aufgabe sei. Union Berlin hingegen hat sich nicht zur Finanzierung der Polizeikosten geäußert, was darauf hindeutet, dass man diese Debatte abwarten möchte.

Aktuelle Diskussion um Polizeikosten

Das Thema der Kostenbeteiligung ist aktuell besonders brisant, da es an vielen Stellen Debatten über die Sicherheitslage im deutschen Profifußball aufwirft. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat sich bereits geäußert, dass er nicht plane, die Klubs zur Kasse zu bitten, jedoch erkannt hat, dass die Einsätze bei Spielen mit Pyrotechnik und gewalttätigen Fans von Bedeutung sind. Er hebt hervor, dass Polizisten in der gegenwärtigen Sicherheitslage dringender woanders gebraucht werden.

Im Allgemeinen scheinen die Meinungen innerhalb der deutschen Fußballszene gespalten. Ein wegweisendes Urteil könnte nicht nur die zukünftige Handhabung der Sicherheitskosten beeinflussen, sondern auch das Zusammenspiel zwischen den Klubs und den staatlichen Sicherheitskräften grundlegend verändern. Der Spannungsbogen wird auf jeden Fall in den kommenden Monaten hoch bleiben, während die Klubs Verletzungen ihrer finanziellen Belastungen fürchten.

Momentan hat Werder Bremen Rechnungen in Höhe von etwa zwei Millionen Euro von der DFL erhalten. Während der Verein selbst zunächst nur die Hälfte dieser Summe löhnen muss, bleibt unklar, wie viel von dieser Last sie letztlich tragen müssen, je nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Die Entwicklung in dieser Angelegenheit könnte tiefgreifende Veränderungen im Verhältnis zwischen dem Profifußball und den Sicherheitsbudgets aufzeigen.

Die Analysten sowie alle beteiligten Akteure und Fans werden die Situation genau im Blick behalten. Eine weitreichende Diskussion über die Verantwortung, Sicherheit und Finanzierung ist unvermeidlich. Schließlich handelt es sich hierbei nicht nur um Sport und Unterhaltung, sondern um grundlegende Fragen, wie der Fußball in Deutschland organisiert und welche finanziellen Ressourcen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit bereitgestellt werden müssen.


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