Bonn (ots) – Der Zugang zu Bildung für geflüchtete Mädchen ist in vielen Regionen der Welt stark eingeschränkt. Anlässlich des Weltmädchentages erneuert die UNO-Flüchtlingshilfe ihre Forderung, geflüchteten Mädchen die Möglichkeit zu geben, den nationalen Bildungssystemen beizutreten. Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, hebt hervor, dass Benachteiligung und frühzeitige Verheiratung häufig den Bildungsweg vieler geflüchteter Mädchen versperren. „Bildung ist jedoch essenziell für ein besseres und selbstbestimmtes Leben. Wir müssen dafür sorgen, dass die Mädchen diese Chance auch bekommen“, betont er.
Die Gleichstellung der Geschlechter ist in vielen Ländern noch ein fernes Ziel, aber es gibt positive Entwicklungen, die Hoffnung geben. In Ländern wie Kenia und Äthiopien haben geflüchtete Mädchen zunehmend Zugang zum Grundschulunterricht. Insbesondere in Kenia und Kamerun hat sich die Situation im Bereich der Sekundarbildung für Mädchen deutlich verbessert, was zu einer Annäherung an die Gleichstellung der Geschlechter führt.
Bildungsstrategien des UNHCR
Diese Fortschritte sind auch den Bildungsstrategien des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) geschuldet. Programme wie „Educate A Child“ (EaC) – eine Kooperation zwischen UNHCR und der „Education Above All-Foundation“ – haben dazu beigetragen, den Zugang zur Bildung zu erweitern. Trotz dieser Erfolge bestehen jedoch weiterhin zahlreiche Hindernisse, die es zu überwinden gilt. Zu den Herausforderungen zählen unter anderem unerschwingliche Schulgeldkosten, das Fehlen von qualifizierten Lehrern sowie die mangelnde Ausstattung der Schulen.
Um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen, ist eine kontinuierliche finanzielle Unterstützung erforderlich. Der UNHCR ist auf regelmäßige Mittel von Geldgebern angewiesen, um langfristig planen und handeln zu können.
Engagement der UNO-Flüchtlingshilfe
Die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des UNHCR, engagiert sich seit vielen Jahren für das „Educate A Child“-Programm. Im Jahr 2023 wurden bereits 1,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, gefolgt von 1,1 Millionen Euro in diesem Jahr. Das Programm wird mittlerweile in 16 Ländern umgesetzt und hat bereits 1,5 Millionen Kindern, darunter viele Mädchen, den Zugang zu einer Grundschulausbildung ermöglicht.
Die Bedeutung von Bildung für geflüchtete Mädchen kann nicht genug betont werden. In einer Welt, in der Geschlechtergleichheit noch lange nicht erreicht ist, bleibt die Bildung ein entscheidender Faktor für Selbstbestimmung und Entwicklung. Weitere Informationen zu den Bildungsinitiativen der UNO-Flüchtlingshilfe finden sich hier.