Marrakesch stand kürzlich im Mittelpunkt internationalen Gewerkschaftsengagements, als die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf dem 46. Weltkongress der International Transport Workers' Federation (ITF) eine klare Position gegen die Zerschlagung der Deutschen Bahn bezog. Im Beisein von über 2.000 Gewerkschaftern aus aller Welt unterstrich die EVG-Delegation, dass die Deutsche Bahn als integriertes Unternehmen erhalten bleiben muss, um die Arbeitsplätze zu sichern und die Verkehrswende in Deutschland voranzutreiben.
EVG-Chef Martin Burkert, der die deutsche Delegation leitete, nutzte die Plattform, um die Notwendigkeit einer starken und zukunftsorientierten Deutschen Bahn hervorzuheben. In Deutschland gibt es Stimmen, die eine Aufspaltung des Unternehmens fordern. Doch auf dem ITF-Kongress fand die Idee der Beibehaltung integrierter Bahnkonzerne weltweite Unterstützung, da viele Länder mit den negativen Folgen von Zerschlagung und Privatisierung kämpfen mussten.
Gemeinsame Anträge und internationale Solidarität
Auf dem Kongress brachten sechs Gewerkschaften aus fünf Ländern, darunter die EVG aus Deutschland und vida aus Österreich, den gemeinsamen Antrag "Keine Zerschlagung integrierter Bahnunternehmen und Privatisierung des öffentlichen Verkehrssektors" ein. Mit überwältigender Mehrheit wurde dieser Antrag angenommen, was ein starkes Zeichen des internationalen Zusammenschlusses darstellt. Die Mitgliedsgewerkschaften der ITF setzen sich entschieden gegen die Zerschlagung öffentlicher Verkehrsdienste und deren Privatisierung ein.
Burkert warnte eindringlich, dass eine Zerschlagung nicht nur den Beschäftigten schaden würde, sondern auch negative Folgen für die Servicequalität und die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur hätte. "Eine solche Aufspaltung würde dem privaten Kapital nützen und die Interessen der Beschäftigten sowie der Allgemeinheit vernachlässigen," betonte der EVG-Vorsitzende. Zudem forderte die Gewerkschaft mehr Investitionen in die überalterte Infrastruktur der Deutschen Bahn und ein deutliches Bekenntnis gegen Privatisierung.
Die EVG sieht die Deutsche Bahn als integralen Bestandteil der zukünftigen Verkehrspolitik in Deutschland und Europa. "Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass die Deutsche Bahn auch in Zukunft als integrierter Konzern bestehen bleibt," stellte die EVG auf dem Kongress klar. Nur so könne der Bahnverkehr für alle zugänglich gemacht und die Mobilitätswende erfolgreich umgesetzt werden.
Der Forderung nach einer stärker geführten, staatlichen Bahn als entscheidende Strategie zur Erreichung der Klimaziele im Verkehr wurde ebenfalls Nachdruck verliehen. Die Liberalisierung des Schienenverkehrs in vielen Ländern geht nach Ansicht der EVG oft mit negativen Effekten wie Lohndumping und einer Verschlechterung der Servicequalität einher. Der ITF-Kongress entsandte also ein klares Signal, dass eine integrierte, staatlich geführte Bahn der Schlüssel zu nachhaltigem und sozialverträglichem Verkehr ist.
In dieser globalen Debatte ist die EVG auf einem guten Weg, internationale Unterstützung zu mobilisieren, um für die Belange der Beschäftigten und der Allgemeinheit laut einzutreten, während die Herausforderungen der Verkehrswende mehr denn je an Bedeutung gewinnen.
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