Der Weltkindertag am 20. September 2024 wird von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention genutzt, um auf ein ernstes Problem aufmerksam zu machen: Depressionen unter Jugendlichen. Studien zeigen, dass etwa 6 Prozent der Jugendlichen von dieser häufigen psychischen Erkrankung betroffen sind, was in jeder Schulklasse ein bis zwei betroffene Schülerinnen und Schüler bedeuten kann. Prof. Martin Holtmann, ein renommierter Kinder- und Jugendpsychiater, betont die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Depression im schulischen Umfeld zu schärfen, da oft nur wenig über dieses Thema gesprochen wird.
Um diese Lücke zu schließen, wurde das Programm „Alles Gut?!“ ins Leben gerufen, das sowohl interaktive Angebote für Schüler als auch spezielle Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte bietet. Diese Programme sollen nicht nur über die Erkrankung aufklären, sondern auch darüber, wie man betroffenen Personen beistehen kann. Auf der Webseite www.deutsche-depressionshilfe.de stehen ab sofort viele informative Materialien zur Verfügung.
Interaktive E-Learning-Angebote für Jugendliche
Das E-Learning-Programm richtet sich an Jugendliche ab 13 Jahren und ist darauf ausgelegt, auf spielerische Art und Weise Wissen über Depressionen zu vermitteln. Jugendliche lernen hier die Symptome von Depressionen kennen, erlangen Verständnis für die Bedeutung von psychischer Gesundheit und erfahren, wie sie Freunden in schwierigen Zeiten helfen können. Es werden auch Tipps gegeben, um die eigene psychische Gesundheit zu fördern. Dieses Programm wurde durch die Unterstützung der Swiss Life Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft gGmbH ermöglicht. Zudem sind die Inhalte so gestaltet, dass sie aus der Tabuzone geholt werden – entscheidend ist auch das Verständnis, dass Betroffene keine Schuld an ihrer Krankheit tragen, wie Prof. Holtmann erläutert.
Für Lehrkräfte ist ebenfalls ein wertvolles Online-Fortbildungsangebot verfügbar, das ihnen vermitteln soll, wie sie mit Schülerinnen und Schülern umgehen können, die möglicherweise an Depressionen leiden. Oft sind Lehrkräfte die ersten, die Veränderungen im Verhalten von Jugendlichen bemerken, und sie spielen damit eine wichtige Rolle bei deren Unterstützung. Diese Schulungen sind ebenfalls kostenlos und werden von der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung gefördert. Die Fortbildung kann auf der Webseite der Stiftung abgerufen werden unter www.deutsche-depressionshilfe.de/schule.
Politisches Engagement: Petition für Lehrpläne
Der Jugendbeirat der Stiftung hat das E-Learning-Projekt aktiv begleitet, um sicherzustellen, dass die Informationen für Jugendliche ansprechend und verständlich formuliert sind. Doch damit nicht genug: Die engagierten Jugendlichen fordern mit ihrer Petition „Depression muss in die Lehrpläne“, dass dieses wichtige Thema auch fest im schulischen Unterricht verankert wird. Sie möchten, dass die Auseinandersetzung mit psychischen Krankheiten nicht nur im Rahmen von freiwilligen Projekten geschieht, sondern ein fester Bestandteil der Lehrpläne wird. Interessierte können die Petition unter www.weact.campact.de/p/depression unterstützen.
Hintergrundwissen zur Depression im Jugendalter zeigt, wie gravierend diese Erkrankung ist. Betroffene leiden häufig unter einer gedrückten Stimmung, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und einem allgemeinen Verlust der Lebensfreude. Leider sind auch suizidale Gedanken keine Seltenheit bei schwer depressiven Jugendlichen; jährlich sterben in Deutschland rund 500 junge Menschen unter 25 Jahren aufgrund von Suizid, so die Statistik des Statistischen Bundesamtes. Durch gezielte Aufklärung und frühzeitige Hilfe könnten viele dieser Tragödien verhindert werden. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention setzt sich leidenschaftlich dafür ein, die Gesellschaft über Depressionen aufzuklären und die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen zu reduzieren.
Weitere Informationen über diese wichtigen Initiativen sind auf der Webseite der Stiftung zu finden, wo auch die Ressourcen zur Verfügung stehen, die Lehrern und Schülern helfen sollen, mehr über Depressionen zu erfahren und ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.