In Weimar, am Sophien- und Hufeland-Klinikum, wird ab sofort eine entscheidende Schutzmaßnahme für Neugeborene eingeführt. Diese neue Initiative richtet sich gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), eine häufige Ursache für Krankenhausaufenthalte bei Säuglingen. In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung gab das Klinikum bekannt, dass allen neugeborenen Babys der Antikörper Nirsevimab vor der Entlassung verabreicht werden kann. Diese Maßnahme soll helfen, sie vor schweren Atemwegserkrankungen zu bewahren.
Das RSV ist ein ernstzunehmendes Atemwegsvirus, besonders gefährlich für Neugeborene sowie für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Es verursacht typischerweise Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen und Fieber, kann jedoch auch zu gravierenden Atemwegserkrankungen führen, einschließlich Lungenentzündungen. Laut Kristin Kipp, der Chefärztin der Kinderklinik, ist RSV in Deutschland die Hauptursache für die stationäre Behandlung von Säuglingen. „Mit dieser neuen Immunisierung können wir sie wirksam schützen und den Familien einen sicheren Start ermöglichen“, erklärte sie weiter.
Wie funktioniert die Immunisierung?
Die Immunisierung mit Nirsevimab, die seit Ende Juni von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen wird, erfolgt einmalig während der ersten RSV-Saison, die in der Regel zwischen Oktober und März stattfindet. Der Antikörper wirkt, indem er das Eindringen des Virus in die Körperzellen verhindert. Der Schutz hält etwa sechs Monate an, was insbesondere Neugeborenen zugutekommt, da ihr Immunsystem oft noch nicht stark genug ist, um sich selbst wirksam gegen das Virus zu verteidigen.
„Nirsevimab ist sicher und wird in der Regel gut vertragen“, betonte Kipp. Die Einführung dieses Antikörpers stellt einen wichtigen Fortschritt dar, um die Allerkleinsten vor potenziell lebensbedrohlichen Erkrankungen zu schützen.
Die Impfempfehlung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Zahl der RSV-Fälle in Thüringen während der letzten Virus-Saison signifikant angestiegen ist, was viele Babys und Kleinkinder in die stationäre Behandlung führte. Diese neue Maßnahme könnte einen erheblichen Unterschied machen, indem sie dazu beiträgt, schwerere Erkrankungen zu reduzieren und somit die medizinische Belastung der Kliniken zu verringern.
Das Sophien- und Hufeland-Klinikum setzt mit diesem Schritt ein Zeichen für die Gesundheitsvorsorge von Neugeborenen. Durch die frühzeitige Immunisierung wird der Start ins Leben für viele Familien sicherer gestaltet. Für weitere Informationen zu diesem Thema sind mehr Details in einem Bericht auf www.thueringer-allgemeine.de nachzulesen.