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Die Weihnachtszeit bringt für viele Beschäftigte in Deutschland nicht nur festliche Stimmung, sondern auch bedeutende finanzielle Aufbesserungen. Besonders Mitarbeitende in der Metall- und Elektroindustrie, die einem Tarifvertrag unterliegen, dürfen sich über überdurchschnittliche Weihnachtsgeldzahlungen freuen. Wie Merkur berichtet, können diese Arbeitnehmer in diesem Jahr mit einem durchschnittlichen Weihnachtsgeld von 2.987 Euro rechnen, was einem Anstieg von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Tarifverhandlungen und die speziellen Regelungen des IG Metall-Tarifvertrags ermöglichen es, dass bis zu 77 Prozent der tarifgebundenen Beschäftigten Weihnachtsgeld erhalten. Dagegen liegt die Quote für Mitarbeitende ohne Tarifvertrag lediglich bei 41 Prozent. Dies zeigt eine Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Die Höhe des Weihnachtsgeldes variiert je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit, wobei Beschäftigte bereits nach sechs Monaten Anspruch auf 25 Prozent eines Monatsverdienstes haben. Nach drei Jahren im Unternehmen erreichen die Sonderzahlungen bis zu 55 Prozent des Gehalts, wie IG Metall anmerkt.
Ansprüche und Besonderheiten
Wichtig ist, dass das Weihnachtsgeld vertraglich festgelegt sein muss, um einen rechtlichen Anspruch zu gewährleisten. In der Regel gilt dies für alle tarifgebundenen Betriebe, in denen die Arbeitgeber verpflichtet sind, das Weihnachtsgeld auszuzahlen. Das Weihnachtsgeld ist jedoch keine gesetzlich garantierte Zahlung, wodurch es Beschäftigte ohne Tarifvertrag oft schwerer haben. Rückzahlungsklauseln können ebenfalls eine Rolle spielen: Wenn ein Beschäftigter das Unternehmen verlässt, muss er eventuell bereits erhaltenes Weihnachtsgeld zurückzahlen, es sei denn, der Vertrag sieht das nicht vor.
In der Eisen- und Stahlindustrie ist das Weihnachtsgeld sogar noch attraktiver, da dort bis zu 110 Prozent eines Monatsvergütung ausgezahlt wird. Zudem sind auch Langzeitkranke in diesen Branchen rechtlich abgesichert und haben Anspruch auf das volle Weihnachtsgeld, unabhängig von ihrer Krankheitsdauer. Die Regelungen sind regional und branchespezifisch vielfältig, was die Komplexität dieser Sonderzahlungen noch erhöht.
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